Eine Capaunen= oder Hühner= Sultze / auf eine noch andere Weise.

Aus: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 14, Nr. 008

Originalrezept:

SIedet eine gantze Hennen / oder jungen Capaunen / samt einer Hexen von einer Kalbs= Keule / und einem Kalbs= Fuß / in lauter Wein / verfaumets und lassets fein gemach sieden ; wanns weich sind / seyhet die Brühe in einen reinen Hafen / netzet ein wenig Flachs in ein kaltes Wasser / legt ihn in einen Seyher / und ein Tüchlein oben darauf / lasset die Brühe dadurch in einen verglasurten Topff oder Hafen lauffen / zuckert und würtzet es nach Gefallen / oder hänget das Gewürtz in einem Tüchlein darein / und lasst es bey der Sultze so lang sieden / biß selbige auf einem zinnernen Deller gestehet ; streuet alsdann unten in die Schüssel / darein man die Sultzen giessen will / gewaschene Weinbeere / oder Corinthen / ausgekörnete Zibeben / und Zimmet / giesset die Sultzen darüber ; ist sie von dem Gewürtz nicht schön lauter / so seyhet sie noch einmal / wann sie / wie oben gemeldt / ein wenig bestanden ist / ab / beleget die Sultzen mit abgezogenen Mandeln / und lassets in der Kälte stehen.*

* Wanns beliebt / kan man mit dieser Sultzen gleich Anfangs / wie denen vorhergehenden / auch ein wenig Haussen= Blasen mit aufsieden lassen / oder auf die letzt auch ein wenig Spanischen Wein daran giessen.

Transkription:

Juliane Wiemerslage

Zitierempfehlung:
Juliane Wiemerslage (Transkription): "Eine Capaunen= oder Hühner= Sultze / auf eine noch andere Weise.", in: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 14, Nr. 008,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=eine-capaunen-oder-huehner-sultze-auf-eine-noch-andere-weise (21.05.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Juliane Wiemerslage.


In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)