Mandel= Würstlein oder Stritzeln.

Aus: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 13, Nr. 109

Herkunftsbezeichnung(en): Venezianisch

Originalrezept:

BRühet und ziehet Venedische Mandeln ab / last sie eine Stund im kalten Röhren= Wasser ligen , trocknets auf einem reinen Tuch / und stossets ineinem Mörsel zimlich klein mit Rosenwasser ab ; schüttets nachmal in ein Schüsselein / und schlaget ein oder zwey Eyer / nach dem der Mandeln viel oder wenig sind / daran / welche / wann sie etwas bleiche Dottern haben / am besten dazu sind ; klopffets aber zuvor wohl / und giesst en wenig Rosenwasser daran / verklopffet selbiges mit den Eyern / giessets allgemach an die abgestossene Mandeln / und machet also ein Teiglein an / rühret ein wenig Semmel= oder oblat= Mehl / ingleichen auch Zucker / gesossene Zimmet und Muscatenblüh darunter / machet aber den teig nicht zu dick und nicht zu dinn : Lasset ein frisches Schmaltz heiß / und so dann wieder ein wenig kalt werden , netzet einen zinnernen Deller auswendig mit Schmaltz / thut ein wenig Teig darauf / und formiets zu Stritzeln / in der grösse nach eigenen belieben / doch dörffen sie eben nicht so groß sein / als die Käß= Stritzeln ; legets hernach in das Schmaltz / welches nicht gar heiß seyn darff / haltet die Pfannen alsobald über das Feuer / und gebet ihnen zu erst eine gute Hitz / biß die Küchlein ein wenig gehen oder auflauffen , darnach bachets fein langsam heraus / und gebt zuletzt wieder eine Hitz / daß sie nicht schmaltzig werden.

Transkription:

Maximilian Schmidauer

Zitierempfehlung:
Maximilian Schmidauer (Transkription): "Mandel= Würstlein oder Stritzeln.", in: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 13, Nr. 109,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=mandel-wuerftlein-oder-stritzeln (29.04.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Maximilian Schmidauer.


In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)