Hirsch= Zemmer gut zu kochen / mit fäumenden Zimmet= Brod.

Aus: Neues Saltzburgisches Kochbuch (1718/19), Buch III-1 Kap. 07 Nr. 026

Originalrezept:

WAnn der Hirsch= Zemmer gut und noch gantz frisch / kan er den Abend zuvor mit Saltz und zertruckten Wachhol= Beeren wohl eingerieben und gesaltzen ; dann in gesaltznem Wasser mit Eßig und sauren Wein vermischt / zugesetzt / und wohl verfäumt werden / hernach wirff Zwibel / zerropffte Lorbeer= und Salbey= Blätter / Rosmarin / Lemoni= Schelffen / und gantzes / oder grob= gestossenes Gewürtz darzu ; unterdessen richte in eine Pfann ein zimliches Stuck Butter / mit geriebenen Brod / wohl Zucker und gestossenen Zimmet / mit wenig Nägelein= Stup : und wann der Zemmer recht gesotten / so bräune disen auf dem Rost / oder in dem Ofen / und wann du ihne anrichtest / so röste dises angerichte Brod so lang / biß der Butter wohl fäumet ; hernach gib es darüber und herum / und gibe es gleich zur Tafel : wo man keinen warmen Ofen hat / so legt man ihn auf den Rost / oder auch gleich aus der Brühe / und das Brod darüber. Oder / sobald der Zemmer genug gesotten / wird dises Brod in Butter geröster / und wohl fäumiger darüber gegeben / und biß zum Anrichten in warmen Ofen gethan / gieß eine von denen obigen süssen Brühen in die Schüssel / unter den Zemmer / und mit beliebigen ausgebachenen Regallen und Kräutlein geziert.

Transkription:

Sepp Meister, Steffi Schinagl

Zitierempfehlung:
Sepp Meister, Steffi Schinagl (Transkription): "Hirsch= Zemmer gut zu kochen / mit fäumenden Zimmet= Brod.", in: Neues Saltzburgisches Kochbuch (1718/19), Buch III-1 Kap. 07 Nr. 026,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=hirsch-zemmer-gut-zu-kochen-mit-faeumenden-zimmet-brod (03.05.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Lukas Fallwickl.


In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)