Die hierch ohrn Guett Zu fillen

Aus: Das Kochbuch der Ursulinen (1716), Nr. 363

Originalrezept:

Nimbe Die frisch ohrn puz sauber / siedt* sye in einer Guetten Rindt / suppen* schen Marb* so Dan Nimbe / sye heraus las es abkhiellen* Nimbe / ein schweines Prödt* yberpren* es ein / wenig auf einen Rost hackhe es / schön Khlein Nimbe auch Frisches oxen / March* von einen pfening sembl* / Die schmollen* aber vor in ein frisches / Wasser Gewaickht* vnnd wider woll / Ausgetruckht auch Darunter Ge= / hackht Nimbe es in ein schisßl* Gewirz* / es mit Musgatblie* vnd Nögl* schlag / ain Ayr Dotter Daran Riers* vnnd / fills* die hiersch ohrn Verbindts / mit einen faten Damit das // ( re 183) die fill* nicht Aus Gehet, löge es in / ein siedtent* Rindtsuppen* Gewirz / es mit Nögl vnnd lass es so lang / sieten* als ein Khölbern Khnödl*, / Nimbe es heraus schneide es Zu Vier / thaill löge es auf ein schisßl* Nimb / in ein höffel* ein Guette Rindt / suppen so Dan Gewierz* es mit Nögl / vnnd Musgatblie prene* es ein wenig / ein mit össig Gesiert* Ein stickhl* / Putter Zuckhers das es siess* Genueg / ist, Gies* es yber die hirsch Ohrn Döckhe / es Zue, las es auf einer Gluet* / ein sitl* auf thuen Hernach so Gib / es Geschwindt warmb es seint Recht / vnnd ein Guette Rärre* speis vnnd / khönz Auf ein Vornembe Daffel / Gegeben werden wer es aber nicht // (ve 183) siess Wilst haben der khan an / statt dess össig einen lemony / safft* vnnd schöllen* Nemben so / Dan last man den Zuckher Aus /

 

[Anm.: „hierch ohrn“ sind Hirschohren, es ist vermutlich ein Schreibfehler. „Khölberne Knödl“: Begriff noch ungeklärt.]

Übersetzung:

Gefüllte Hirschohren (Schaugericht)

Transkription:

Barbara Morino

Zitierempfehlung:
Barbara Morino (Transkription): "Die hierch ohrn Guett Zu fillen", in: Das Kochbuch der Ursulinen (1716), Nr. 363,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=die-hierch-ohrn-guett-zu-fillen (18.05.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Marlene Ernst.