Aus Capaunen oder Hünern Klöß oder Knötlein zumachen.

Aus: Die wol unterwiesene Köchinn (1697), Teil 2, Absatz 03, Nr. 047

Originalrezept:

Wenn der Capaun oder Hüner wol gesotten / so nim das Fleisch davon / hakke es klein / reibe eine altbakkene Semmel / und thue darzu auch ein wenig kleingehakte und geröstete Zwiebeln: wil man aber keine Zwiebeln haben / so nim kleingeschnittenen Majoran oder Petersilien-grünes / darein schlage 3 oder 4 Eyer / würtze es mit Ingwer / Pfeffer / Safran und Muskatenblumen / thue ein wenig Rinds-oder ander Fett darzu / menge es alles wol untereinander / daß es aber fein stark und nicht zu dünne werde / man mag auch wol ein Löflein Rahm darzu thun / so man will. Nim denn die Beine von den Capaunen / oder Hünern / wikle das Gehakte wieder darum / mache von dem andern Klößlein / und bakke sie in Schmalz / darnach mache eine Brüe darüber. Nim das übrige / als den Hals und Flügel / auch die andern Beine von den Hünern / zerstoße es in einem Mörser / und treibe sie in einem Maaß Wein oder guten Rindfleisch-Suppen durch ein enges Sieblein / würtze es wieder mit Ingwer / Pfeffer / Safran und Muskaten / und laß sieden: will man aber eine braune oder schwartze Brüe darüber haben / so nim kleine Rosinen / kleingehakte und geröste Zwiebeln / ein wenig Zukker und gerieben Roggen-Brod / und treibe dieses alles mit den gestoßenen Hüner=Beinen durch / wie vorgemeldet / würtze es mit Näglein / Ingwer und Safran / laß es miteinander sieden / so ist es gut.

Transkription:

Magdalena Bogenhuber

Zitierempfehlung:
Magdalena Bogenhuber (Transkription): "Aus Capaunen oder Hünern Klöß oder Knötlein zumachen.", in: Die wol unterwiesene Köchinn (1697), Teil 2, Absatz 03, Nr. 047,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=aus-capaunen-oder-huenern-kloess-oder-knoetlein-zumachen (03.05.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Magdalena Bogenhuber.