Mandel= Kräntzlein / auf andere Art.

Aus: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 17, Nr. 105

Originalrezept:

ZIehet ein halb Pfund Mandeln ab / hacket sie klein; schneidet Pinien= und Pistacien= Nüßlein / jedes vier Loth / zu länglichten Stücklein / rühret ein halb Pfund Zucker / etwas länglicht= und gröblicht= zerschnittenen Citronat / Citronen= und Pomerantzen= Schelffen / wie auch Zimmet / Cardamomen / Muscaten= Blüh / und ein wenig Negelein darunter / mischet alles wohl durch einander / feuchtets mit Zimmet und Rosenwasser / jedes gleich viel / an: formiret auf einem Oblat Kräntzlein daraus / bachets / übereisets / und verguldet sie dann nach belieben. *

* Wanns beliebt / kan man diesen / wie auch den vorhergehenden Zeug oder Teig / auf die Oblaten / wie Morselln / streichen / abbachen / und mit einem dinnen Eiß oder Spiegel überziehen.

Anmerkung:

Morsellen (von lat. morsulus, morsellus = kleiner Bissen, Häppchen). In Apotheken wurden früher bittere Arzneien manchmal in Form von Morsellen bzw. süßem Konfekt zubereitet, um die Einnahme zu erleichtern; daher stammt auch die Redensart: „jemandem die bittere Pille versüßen“. Der Ausdruck Morsellen weitete sich später auf kleines Zuckerwerk und Kekse aus, ohne dass damit eine medizinische Wirkung verbunden war.

Transkription:

Andrea Sobieszek

Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Mandel= Kräntzlein / auf andere Art.", in: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 17, Nr. 105,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=mandel-kraentzlein-auf-andere-art (11.05.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.


In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)