Magenfalten oder Kuttelfleck zu kochen.

Aus: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 08, Nr. 030

Originalrezept:

Waschet und putzet die Kuttelfleck auf das allerschönste / absonderlich zwischen dem geblätterten /daß nichts garstiges von der schwarzen Haut daran bleibe ; selbige aber kan man mit laulichten Wasser gar wohl herab waschen / so werden sie desto schöner und weisser / dann nochmal aus einem frischen Wasser waschen ; nach diesem in einem Hafen mit Wasser zusetzen / und sieben Stunden lang sieden lassen / biß sie weich sind / man muß sie aber erst / wie die Wammen / etwan eine Stunde zuvor / ehe solche fertig sind / saltzen / so werden sie auch schöner und weisser / auch wann sie eingesotten / immer mit warmen Wasser zufüllen / und etwan eine halbe Stund zuvor / ehe man sie zu Tisch tragen will / aus dieser Brüh heraus nehmen / in eine Schüssel legen / und wohl verseihen lassen / dann zu kleinen länglichten Stücklein zerschneiden / in einen stollichten Hafen legen / Fleischbrüh daran giessen / hernach geschählte und geschnittene Zwiebeln und Mehl im Schmaltz rösten / und darunter mischen / auch ein wenig Essig daran giessen / mit Pfeffer / Ingber / und ein wenig Saffran würtzen / auch / wann man will / einen Milchram daran thun / wie solches allerdings bey denen vorhergehenden Wammen beschrieben worden / auch also ferner sieden lassen / und anrichten .

Anmerkung:

Eine Wamme ist die von der Kehle bis zur Brust reichende Hautfalte an der Unterseite des Halses (z. B. bei Rindern)

Transkription:

Wolfram Kracker

Zitierempfehlung:
Wolfram Kracker (Transkription): "Magenfalten oder Kuttelfleck zu kochen.", in: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 08, Nr. 030,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=magenfalten-oder-kuttelfleck-zu-kochen (03.05.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Wolfram Kracker.


In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)