Krebspfanzel gebacken.

Aus: Die Hausköchin (1867), 18-02

Originalrezept:

Waſche 15 bis 30 Krebſe, wie viel du machen willſt, gieße darauf kochendes Waſſer, ſalze ſie ſo viel als nöthig und laß ſie ſieden; dann putze ſie, die Schweifchen und Scheeren löſe aus und hebe ſie auf, die Galle und das Schwammige gib weg, die Schalen aber ſtoße im Mörſer eben ſo fein, wie auf Krebsbutter, gib ſie in einen Topf, gieße darauf 2 Seidel ſüßen Schmetten, ſprudle es recht ab, und ſeihe es durch ein feines Haarſieb in einen andern Topf, dann ſchlage darein 4 ganze Eier und 2 Dotter, ſprudle es wieder recht ab, gieße es in eine Kaſſerolle und laß es auf einer Platte oder auf Kohlen kochen, daß es gerinnt; es muß aber fortwährend gerührt werden, daß es ſich nicht am Boden anſetzt und anbrennt; wenn es wie ein Toppen (Quark) geronnen iſt, ſalze es ein wenig, gieße es in eine Serviette, binde es zu, lege es zwiſchen zwei Brettchen, beſchwere es mit einem Stein und laß es austropfen; hierauf ſchneide es in kleinfingerdicke Schnittchen, ballire ſie zuerſt in Mehl, dann in aufgeſchlagenen Eiern, zuletzt in geriebener Semmel, und backe ſie ſchön goldgelb in heißem Schmalz
Willſt du ſie ein wenig ſüß haben, ſo gib in den Schmetten, wenn du die Eier darein thuſt, etwas Zucker; auch kannſt du die Krebsſchweifchen und Scheeren fein geſchnitten dazu geben. Mit dieſen gebackenen Krebsſchnittchen kann man am Faſttage eine Schüſſel gelbe Rüben oder grüne Erbſen belegen; ſind 30 Krebſe, ſo muß auch nach Verhältniß mehr Schmetten und Eier genommen werden.

Transkription:

Julian Bernauer

Zitierempfehlung:
Julian Bernauer (Transkription): "Krebspfanzel gebacken.", in: Die Hausköchin (1867), 18-02,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=krebspfanzel-gebacken (18.05.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Julian Bernauer.


In folgendem Projekt erschlossen: ATCZ kulinarisch (2022)