Gemiſchte Suppe für 12 Perſonen.

Aus: Die Hausköchin (1867), 01-18

Originalrezept:

Schneide kleine Pilze recht fein, laß ſie auf Butter mit ein bischen grüner Peterſilie dünſten, ſalze ſie ein wenig und würze ſie mit ein bischen geſtoßenem Pfeffer.
Wenn du die Suppe auftragen willſt, ſo lege die Pilze auf einen tiefen Teller, mache herum einen Kranz von geſetzten Eiern, welche mit einem Ausſtecher ausgeſtochen werden müſſen, und die Schwämme beſtreue mit goldgelb gebackenen Semmelwürfeln; auch kannſt du etwas von gebratenen, zierlich geſchnittenen Hühnern, Tauben, Rebhühnern, Faſanen, Bratwürſteln oder weichen guten Leberwürſten beifügen. Hiezu kannſt du geben auf die Tafel in einer Suppenſchüſſel entweder die braune Suppe Nr. 1 oder die gedünſtete Suppe Nr. 6. Jeder nehme ſich von dem Gemiſch was und ſoviel ihm beliebt, und gieße ſich Suppe nach Belieben zu. Dieſes Gemiſch kann auf verſchiedene Art verändert werden, wie es die Jahreszeit und der Hausvorrath zuläßt; man kann die Schwämme mit Karfiol, Krebsſchweifchen, Spargel, Hühnermägen, Hühnerlebern, Kalbsbrieschen, Hahnenkämmen und verſchiedenen derlei Kleinigkriten miſchen; ſtatt Eiern kann man einen Kranz von den Spritzkrapfen Nr. 17, oder von der Sulze Nr. 3, oder von den Faſchknöderln Nr. 9, oder von halbmondförmig ausgeſtochenen Amuletchen machen; man kann auch, wenn keine Schwämme vorhanden ſind, andere oben angeführte Sachen mit kleinen Kalbfleiſchſchnitzeln miſchen; eine erfahrene Hausfrau wird immer eine gute Auswahl zu treffen wiſſen. Auch kann man die Suppe ſtatt in der Schüſſel, in großen Kaffeekannen herum geben. Daß für wenig Perſonen eine ſolche Suppe mit Kleinigkeiten bereitet werden kann, iſt nicht nöthig zu bemerken.

Anmerkung:

Siehe

Transkription:

Julian Bernauer

Zitierempfehlung:
Julian Bernauer (Transkription): "Gemiſchte Suppe für 12 Perſonen.", in: Die Hausköchin (1867), 01-18,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=gemischte-suppe-fuer-12-personen (19.05.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Julian Bernauer.


In folgendem Projekt erschlossen: ATCZ kulinarisch (2022)