Eine Schuncken= oder Hamen= Pasteten.

Aus: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 04, Nr. 040

Originalrezept:

WAnn der Schuncken oder Hamen auf die bekandte / und anderswo in diesem Buch zu findende / Art / wohl weich abgesotten worden / löset man ihm die Haut ab / streuet Pfeffer auf das Fette / belegt es mit Salbey= Blättern / und beschwert den Schuncken mit einem Stein oder Gewicht / daß er wohl zusamm gepresset wird : wann man ihn nun deß andern Tags einschlagen will / macht man einen guten mürben Teig an / (dann der Schuncken ist bereits abgesotten/) walchert ihn aus / und bestreuet den Boden mit geriebenen Brod / legt den Schuncken darauf / jedoch ohne die Schwarten und Salbey / welches beedes man zuvor hinweg nimmt / an deren statt bestreuet man den Hamen oder Schuncken mit Muscaten= Blüh und Cardamomen / belegt ihn mit Citronen= Plätzen und Sardelln / schneidet ein wenig Butter darauf / und verfertiget die Pasteten wie gebräuchlich / bestreicht sie mit Eyern / stellts im Ofen / und lästs schnell bachen : indessen macht eine gute Sardelln= Brüh zusammen / und nehmet derselben ungefehr zu einer solchen Pasteten anderthalb Dutzent / last selbige wohl wässern / und in schlechten Wein absieden / zwinget sie dann durch / thut Butter und Gewürtz dazu / und so es beliebt / brennt ein klein wenig Mehl daran / druckt Citronen= Safft und dergleichen klein= geschnittene Schelffen darein / giesst die Brüh in die Pasteten / und last sie eine halbe Stund in allem bachen.

Transkription:

Sepp Meister, Steffi Schinagl

Zitierempfehlung:
Sepp Meister, Steffi Schinagl (Transkription): "Eine Schuncken= oder Hamen= Pasteten.", in: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 04, Nr. 040,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=eine-schuncken-oder-hamen-pasteten (03.05.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Lukas Fallwickl.


In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)