Originalrezept:
Nim(m) ein Biberschwantz / mach jn sauber / vnd schneidt jn zu stücken / quell jn im Wasser vnd Essig / leg jn in ein Pasteten / die von weissem Teig ist auffgetrieben / sträw darüber Pfeffer / Ingwer vnd Muscatenblüt / thu gesaltzene Limonien / die fein breit geschnitten / vnd frische vngesaltzene Butter / darüber / mach die Pasteten zu / vnd laß backen / schneidt sie auff / vnd geuß ein saure Brüh / die mit Eyerdotter vnd Erbeßbrüh angemacht / vn(d) gesotten ist / darüber / vnd gibs warm auff ein Tisch / so wirt es gut vnd wolgeschmack.
Anmerkung:
Biber galten damals als Fische, deshalb steht dieses Rezept im Kapitel der Fischpasteten. Dies geht auf die strengen Fastengebote der katholischen Kirche zurück, die an den überaus zahlreichen Fasttagen kein Fleisch auf dem Speisezettel erlaubten, außer Fische. Dies versuchten viele Menschen, sogar fromme Mönche, zu umgehen. Nahrhafte Wassertiere wie z.B. Biber wurden also in diese Kategorie „hineingeschmuggelt“, ebenso wie Wasservögel.
Kategorisierung:
Pasteten & Würste:Hauptzutaten: Biberschwanz, Butter, Dotterbrühe (sauer), Erbsenbrühe, Essig, Ingwer, Limonen (gesalzen), Muskatblüte, Pastetenteig, Pfeffer, Wasser
Transkription:
Andrea Sobieszek
Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "[Biberschwantz Pasteten mit einer sauren Brüh.]", in: Ein new Kochbuch (1581), Kapitel 15, Nr. 19,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=biberschwantz-pasteten-mit-einer-sauren-brueh (01.11.2024).
Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.
In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)