Kopff / vom Deendel / mit sammt den Geweihen / gantzer zu kochen / warm / oder kalter zu geben.

Aus: Neues Saltzburgisches Kochbuch (1718/19), Buch III-1 Kap. 08 Nr. 001

Originalrezept:

DEr Deendel= Kopff wird mit Haut und Haar herab geschnitten / mit heissen Wasser sauber gebutzt / die Zungen durch den Hals mit den Drossen ausgeschnitten; im Saltzwasser wohl und sauber verfäumt / heraus gezogen / im kalten Wasser / das Maul / die Augen / und die erste Haut von Gäumen heraus gebutzt / die Geweih herab gedräht / den Kopff in ein grobes Serviette gebunden / mit Eßig und Wein / Zwibel / Lemoni / zerropfften Lorbeer= Blättlein / Rosmarin an die statt gesotten / und wann die Geweyh / bei dem ersten Sud sich nicht geben möchten / wegen Alter des Thiers / so probiere es anjetzo; dann geben sie sich anjetzo nicht / so müssen sie schon am Kopff verbleiben; doch können die Hörner verguldt / oder versilbert werden; gib ihn warmer auf ein sauberes Tisch= Serviette, mit seiner / mit Semmel= Schnitten durchgetriebenen Brühe / oder mit einer Sardellen= Suppen zimlich kurtz; wilst du ihn aber kalter geben / so gibt scharpffen Eßig / mit wenig Pfeffer darüber; regaliers mit frischen Kräutern und Lemoni / und wann die Hörner herab / so setz sie wieder darauf.

Transkription:

Christiane Egger

Zitierempfehlung:
Christiane Egger (Transkription): "Kopff / vom Deendel / mit sammt den Geweihen / gantzer zu kochen / warm / oder kalter zu geben.", in: Neues Saltzburgisches Kochbuch (1718/19), Buch III-1 Kap. 08 Nr. 001,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=kopff-vom-deendel-mit-sammt-den-geweihen-gantzer-zu-kochen-warm-oder-kalter-zu-geben (18.05.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Magdalena Bogenhuber.


In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)