Hechten= Wandel.

Aus: Bewehrtes Koch-Buch (1759), N. 063

Originalrezept:

Mache einen guten marben Taig, die Wandel*) bestrichen, nimm überbrennten Hechten, Krebs= Schweiffeln, gedünste grüne Erbsen, und Hechten= Leber, dieses in Butter gedünst, ein wenig Milchreim, gewürzt, und gesalzen; fülle dieses in die Wandel, den Deckel darüber mit Eyern bestrichen, und drey Viertel= Stund schön langsam gebacken.

Anmerkung:

*) „Wandel“ ist eine Verkleinerungsform von „Wanne“.  Während man heute „das Wand(e)l“ sagen würde (vgl. die Rein, das Reindl; die Pfanne, das Pfandl), wird in diesen Rezepten entweder „der Wandel“ oder „die Wandel“ (auch im Sing.) geschrieben. „Wandel“ kann sowohl für die Backform als auch für das darin produzierte Gebäck stehen.

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Das obige Rezept beschreibt eine Art von Pastete aus Mürbteig, wobei „Wandeln“ verschiedene Arten von Backwerk bezeichnen, z.B. süße oder pikante „Bunkel“, oder auch „Schober“ aus Germteig, mit oder ohne Fülle. Vgl. dazu die folgenden Rezepte.

Transkription:

Andrea Sobieszek

Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Hechten= Wandel.", in: Bewehrtes Koch-Buch (1759), N. 063,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=hechten-wandel (03.05.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.


In folgendem Projekt erschlossen: ATCZ kulinarisch (2022)