Vom Stokhfisch.

Aus: Kochbuch des Carolus Robekh (1679), 132

Originalrezept:

  1. Nimb stokhfisch der gewässert ist, buz ihn sauber auß, / vnd leg ihn auf ein Rost, brein ihn ab, schneid Zwifl khlein, / vnd breit, schweiß Woll in haissen schmalz, das er Waich / Wird, doch nit verbrent, rühr ein wenig mell drein, geuß / ein Arbeßbrüe dran, vnd Zerkhlopffte Wacholderbör, vnd / khim, thue sie drein, stups mit Imber, pfeffer vnd Nägelstup, / vnd laß darmit aufsieden, geuß es ÿber den gebreinten / stokhfisch, laß also Sieden, gilb vnd salz ihn, magst auch Rosin= / lein darzue nehmen, gib ihn also Warmb auf ein tisch, so ist / es ein gueter eingedempffter stockhfisch. /
  2. Nimb ein stokhfisch, sez ihn Zue mit Wasser, vnd laß ihn Sieden, / khiel ihn außkhalten Wasser, khlaub den Weissen fein sauber / auß, leg ihn in frischen buter, vnd laß ein Sud aufthuen, / Pfeffers, vnd salz ihn, sez ihn mit der schißl auf khollen, / geuß ein Senff drüber, gibs Warmb auf ein tisch, also khocht / man die stokhfisch mit Senff. // (24v)
  3. Nimb stokhfisch, der fein weiß ist, sez ihn mit Wasser / Zue, vnd laß ein Sud aufthuen, thue ihn herauß, / vnd Wasch ihn fein sauber auß, das der geschmakh dauon / khombt, trukh ihn Woll auß, das khein Wasser drin / ist, nimb ihn, vnd hakh ihn gor khlein, thue ihn in ein / hafen, geuß ein Wenig süsse Milch dran, vnd frischen / Puter, bren ein wenig mell dran, vnd schwarze / Rosinlein, die sauber außgewaschen sein, laß mitein= / ander sieden, thue ein Wenig Zukher drein, vnd Wen / du ihn Wilt anrichten, so bespreng ihn mit salz, / Rührs durcheinander, so ist es guet, auß einem / solchen gehakht khanstu auch Pasteten vnd dordten / einfühlen. /
  4. Nimb den gewässerten schwanz von stokhfisch, da die / haut ganz ist, thue den grad herauß, vnd ein thail / stokhfisch, nimb ein Pfan vnd Puter drein, mach / sie haiß vnd schneid ein Zwifl drein, schweisß sie ein / Wenig, vnd Würf den stokhfisch darein, den du / hast herauß den schwanz genommen, schlag etliche / aÿr auf, vnd schlags Woll durcheinander, schidt sie Zu / dem Stokhfisch, vnd Zwifl, Rührs durcheinander, / vnd machs Woll hart, schit es auf ein schißl, thue / Pfeffer vnd Ingber drunder, hakh es fein khlein, / thue schwarze Weinpör drunder, vnd Zukher, salz es / nit Zuuill, fühl den stokhfisch schwanz damit, bindt / ihn Zue mit spaget, brat ihn auf einem Rost, oder / bach ihn fein khiel auß buter, vnd Wan du ihn Wilt / anrichten, so geuß darunder ein Porab, der mit Zukher, / Zimet, Saffran vnd eingebrent mell angemacht ist, schneid / Lemonien fein brait drunter, vnd laß ein Sud aufthuen, So ist es guet vnd Wolgeschmach. // (24r)
  5. Nimb stokhfisch, khlaub den Weissen herauß, sez ihn in Wasser / Zue, vnd quell ihn khüel auß, vnd trukh das Wasser drauß, / thue ihn in ein hafen, reib ein weissen Wekh darunder, / vnd geuß ein Erbesbrüe drüber, gib frisch Puter drein, / vnd laß auf sieden, thue auch ein Wenig Ingber drunder, / vnd Wen du ihn anrichst, so salz ihn erst ab, also khocht man / die stokhfisch ohne Zwifl, so ist er guet vnd Wolgeschmach. /

Übersetzung:

Stockfisch (fünf verschiedene Zubereitungsarten)

Transkription:

Simone Kempinger, Klaudia Kardum

Zitierempfehlung:
Simone Kempinger, Klaudia Kardum (Transkription): "Vom Stokhfisch.", in: Kochbuch des Carolus Robekh (1679), 132,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=vom-stokhfisch (07.05.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Magdalena Bogenhuber.