Krautpfanzel.

Aus: Die Hausköchin (1867), 09-095

Originalrezept:

Nimm 3 ganze Eier, ein Seidel ſüßen Schmetten, einen oder zwei Löffel Hefen, ein bischen Zucker, und ſo viel Mehl, als nöthig iſt, einen Teig auf gegoſſene Talken zu machen, und laß ihn aufgehen; indeſſen hacke ein Krauthäupel, dünſte es mit friſcher Butter, ſalze es, gib dazu auch ein bischen Zucker und ein bischen Pfeffer, und laß es auskühlen; wenn der Teig aufgegangen iſt, ſo rühre das abgekühlte Kraut darein, dann gib auf eine Strudelpfanne ein wenig zerlaſſene Butter, gieße darauf ein wenig von dem Teige und behandle es ſo wie Strudel; wenn die Pfanzel auf einer Seite gebacken ſind, ſo kehre ſie um und laß ſie auch auf der andern Seite ſchön gelblich backen, dann lege eins auf das andere und beſtreiche jedes mit heißer Butter; oder beſtreiche ſie mit heißer Butter und rolle ſie wie Strudel. Dieſe Pfanzel kannſt du auch wie gegoſſene Talken behandeln, nämlich: nimm ein Talkenblech mit Grübchen, gieße in jedes Grübchen ein wenig Schmalz, dann gieße darein einen Löffel voll von dem Teige und beſprenge ihn mit Butter; wenn ſie auf einer Seite gebacken ſind, ſo kehre ſie um, und ſind ſie auf beiden Seiten ſchön gelblich gebacken, tunke ſie nochmals in zerlaſſene Butter und trage ſie ſchön aufgeſchlichtet zur Tafel. Wiewohl dieſe Speiſe mehr Zeit erfordert, ſo iſt ſie dafür auch genußvoll.

Transkription:

Julian Bernauer

Zitierempfehlung:
Julian Bernauer (Transkription): "Krautpfanzel.", in: Die Hausköchin (1867), 09-095,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=krautpfanzel (04.05.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Julian Bernauer.


In folgendem Projekt erschlossen: ATCZ kulinarisch (2022)