Grundeln und Sengelein zu sieden.

Aus: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 03, Nr. 148

Originalrezept:

DUrchklaube und wasche die Grundeln und Sengelein rein / lasse sie ungeöffnet / mache alsobald einen Wein= Essig in einer Pfannen siedend / saltz es ein wenig / thue die Fischlein gantz und lebendig in einen Hafen / gieß den siedenden Essig darüber / decks geschwind zu / daß sie bald sterben; denn schütte selbige zusamt dem Essig in eine Pfannen / und laß sie ein klein wenig sieden / hernach seihe sie wieder ab / giesse ein wenig Wein und frischen Essig darüber / thue Ingber / Muscaten= Blühe und Cardamomen daran / laß also mit einander noch einen Sud aufthun: indessen mache in einem Pfännlein ein Schmaltz heiß / und brenne es darüber / richte alles in eine Schüssel / und streue Muscatenblüh und Ingber darauf. *

* Wer will / kan an statt daß man heisses Schmaltz darüber brennt / ein gut Stuck frische Butter zuletzt mit aufsieden lassen.

Anmerkung:

  • Grundeln (Gründlinge) werden unter die Weißfische gezählt; silbrige Kleinfische, die meist in Schwärmen auftreten. Auch Kressen werden manchmal den Grundeln gleichgesetzt. Unter Sengelein (auch Sängelein) versteht man heute „Zingel“, das ist ein kleiner Barsch.
  • Kleine Fische werden am schnellsten durch kochendes Wasser getötet, wie auch Krebse.

Transkription:

Andrea Sobieszek

Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Grundeln und Sengelein zu sieden.", in: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 03, Nr. 148,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=grundeln-und-sengelein-zu-sieden (12.05.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.


In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)