Grünen Lachs abzusieden.

Aus: Die wol unterwiesene Köchinn (1697), Teil 2, Absatz 02, Kapitel 09, Nr. 010

Originalrezept:

Nim den Lachs / reiß den Rükkgrad heraus / den behalte zu braten / mache feine Stükke aus dem Lachs / und stekke durch ein jedes stükk ein klein höltzern Spreilchen / daß er im sieden nicht zubricht / und lege es eine weile in frisch Wasser. Wenn er klein ist / reiß ihm durchaus mit dem Rükken / und mache Stükken daraus / wasche die Stükke aus / lege sie in ein Gefäß / laß ihn ablauffen / und gieß Eßig darüber / so werden die stükke fein blau. Indes setze einen Keßel übers Feuer / gieße ihn über die helffte vol Wasser mit einem Maaß Eßig / darnach der Fisch groß ist: salze aber das Wasser nicht zu hart. Wenn nun das Wasser heiß ist / darf aber nicht sieden / so lege den Fisch darein und laß ihn fein langsahm sieden / ohngefähr eine Stunde; hebe ihn denn von Feuer / und laß ihn in der Brüe verkühlen / gies die kalte Brüe darüber / und lege viel Petersilien-grünes darauf / so bleibet der Fisch lange gut. Man mag ihn auch wol in halb Wein und Wasser sieden. Wenn man ihn nun speisen wil / so richte ihn an / gieß einen guten Wein-Eßig darunter / und streue geschnitten Petersilien-grünes drüber. Also kan man grünen Stöhr und Wels auch absieden / und eine gelbe Mandel=Brüe / oder ein braunes Södlein darüber machen.

Transkription:

Magdalena Bogenhuber

Zitierempfehlung:
Magdalena Bogenhuber (Transkription): "Grünen Lachs abzusieden.", in: Die wol unterwiesene Köchinn (1697), Teil 2, Absatz 02, Kapitel 09, Nr. 010,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=gruenen-lachs-abzusieden (10.05.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Magdalena Bogenhuber.