Gestiftelte Mandel= Torten anderer Art.

Aus: Bewehrtes Koch-Buch (1759), N. 335

Originalrezept:

Nimm zu einer Torten 5. Vierting Mandeln, diese werden geschwöllt, und die Haut oder Schalen abgezogen, klein langlecht geschnitten, in ein frisches Wasser gethan, damit sie schön weiß bleiben; nimm drey Vierting Zucker in ein messingenes Beck, zwey Löffel frisches Wasser, lasse es schön diklet einsieden, seihe die Mandeln ab, und rühre es darein; lasse es wohl dünsten, und öfters umgerührt, damit sie den Saft vom Zucker allen an sich ziehen; richte vorhero ein umgekehrtes Torten= Blättel, oder in der Noth ein zinnerne Schüssel mit Schmalz bestrichen, die Oblaten mit Eyer= Klar angestrichen, und belegt, richte die geröste Mandeln, weil sie warm seynd, geschwind darauf, mache einen Raif herum, schön langsam gebacken, ma= [sic] ein Eys darüber. Es kan auch aufgerichtet werden mit Mandel= Bögen, darnach die Zeit ist.

Anmerkung:

Dieses Rezept hat mit einer „Torte“ im heutigen Sinn nichts zu tun; für die Masse werden weder Eier noch Butter verwendet.  Auf mit Eiklar bestrichene Oblaten wird dünn eine Masse aus gesponnenem Zucker und gestiftelten Mandeln aufgestrichen, mehr getrocknet als gebacken, und danach nochmals mit Zuckerguss überzogen. Vermutlich hat man dann mundgerechte Stücke geschnitten. Es handelt sich also um eine Art von Konfekt, früher auch als Zeltlein bezeichnet.

Transkription:

Andrea Sobieszek

Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Gestiftelte Mandel= Torten anderer Art.", in: Bewehrtes Koch-Buch (1759), N. 335,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=gestiftelte-mandel-torten-anderer-art (18.05.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.


In folgendem Projekt erschlossen: ATCZ kulinarisch (2022)