Einheimische Tauben wie Rebhüner zu braten.

Aus: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 05, Nr. 029

Originalrezept:

NEhmet Tauben die ( wo man sie haben kan / ) rothe Füsse haben / und zu einem paar derselben / den achten Theil einer Maas Essig / thut ein Gewürtz= Löffelein voll Pfeffer darein / sperret denen Tauben die Schnäbelein mit einem Holtz auf / oder aber / welches besser / stecket ihnen ein Triechterlein in den Hals / und giesset von besagten Essig jeder die helffte hinein ; bindet dann den Hals mit einem Trümmlein Band oder Faden geschwind / und wohl vest / zu / damit der Essig nicht wieder heraus lauffe / dann hänget die Tauben bey dem Band oder Faden auf / last sie also verzappeln nnd [sic!] sterben / rupffet sie dann wie den Rebhüner biß an den Kopff / nehmt den Kropff heraus / und stülpet oder stecket die Füsse unter ; ( etliche aber rupffen die Tauben / nach dem sie getränckt worden / und lassen sie also annoch den gantzen Tag hangen / ) waschet sie dann mit Essig / oder halb Wein / halb Essig / aus / streuet ein wenig gestossene Negelein und Pfeffer in die Tauben / legts in Essig / oder halb Wein und Essig / nach dem man sie gerne sauer haben mag / last sie zwey oder drey Tage darinnen beitzen / spickts fein klein auf der Brust / wascht sie nochmal mit Wein oder Essig aus / saltzt und würtzt sie innen und aussen / stecket sie an / verbindet ihnen die Köpffe mit Papier / oder einem feuchten Tuch / da´sie nicht berbrennen / und lasts dann safftig abbraten : Will man eine Brüh darüber machen / kan man sich derselben so im nachfolgenden Theil über die Rebhüner zu machen gelehret wird / bedienen ; so man sie aber trocken auf zu tragen beliebt / mit Citronen / theils Plätz= oder Scheiben= weiß / theils was die Schelffen betrifft / klein= und würfflicht geschnitten / belegen un bestreuen.

Transkription:

Maximilian Schmidauer

Zitierempfehlung:
Maximilian Schmidauer (Transkription): "Einheimische Tauben wie Rebhüner zu braten.", in: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 05, Nr. 029,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=einheimische-tauben-wie-rebhuener-zu-braten (14.05.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Maximilian Schmidauer.


In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)