Einen Pfauen zu braten.

Aus: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 05, Nr. 011

Originalrezept:

MAn nimmt ein halbes Seidlein oder halbe Maas Wein=Essig / giesst selbigen dem Pfauen in den Hals daß er ersticket / und rupffet dann selbigen biß an den Hals und Kopff / welche befedert bleiben; nach diesem wird er vier Tage lang eingebeitzet / dann so wol aus=als absonderlich einwendig mit Ingber / Pfeffer / Negelein / Zimmet und Muscaten=Blüh wohl eingewürtzet / und auf das fleissigste zugedeckt und verwahret; und über Nacht im Keller / oder einem andern kühlen Ort aufbehalten: wann er nun gebraten werden soll / läst man ihn zwey Stunden lang im Saltz ligen / und stecket ihn dann an / verbindet den befederten Hals und Kopff mit einem Tüchlein oder Papier / daß sie nicht verbrennen: Indessen setzt man einen Wein zum Feuer / würtzet ihn mit Ingber / Pfeffer und Negelein / thut ein wenig Bachschmaltz darein / macht es siedend / bestreifft den Pfauen damit / und läst ihn also sechs Stunden lang braten.*

*Es kan ein Pfau auch eben auf die Art / gleich wie der hier nechst=beschriebene Welsche Hanen / abgewürget und gebraten werden.

Transkription:

Magdalena Bogenhuber

Zitierempfehlung:
Magdalena Bogenhuber (Transkription): "Einen Pfauen zu braten.", in: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 05, Nr. 011,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=einen-pfauen-zu-braten (17.05.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Magdalena Bogenhuber.


In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)