Eine Brüh von Schalotten über einen Schlegel oder Kastran.

Aus: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 06, Nr. 045

Originalrezept:

MAn nehme Schalotten (ist eine Art von Knoblauch oder Zwiebeln) schneide sie klein / und setze sie in Wein zusamt einem Stücklein gebähten Brod / und ein wenig klein= geschnittenen Rosmarin zum Feuer / lasse alles mit einander so lang sieden / biß das Brod wohl weich ist; dann wird es durchgezwungen / und samt etwas weniges von der trüben Brüh / aus der Bratpfannen in ein Häfelein / auch wann es beliebt und nöthig ist / Essig und noch ein wenig Wein / (dann die Brüh muß etwas dicklicht seyn) daran gegossen / auch mit Pfeffer / Cardamomen und Muscaten= Blüh / gewürtzet / Citronen= Safft darein gedrucket / und auf die letzt noch ein wenig gar klein= geschnittener Rosmarin und Citronen= Schelffen dazu gethan / und so dann diese Brüh über den Schlegel gerichtet. *

* Hiebey ist zu erinnern / daß zwar oben der Brüh aus der Bratpfannen gedacht worden: man muß aber das erste / das in die Bratpfannen gelauffen / und womit der Schlegel getreifft worden / zusamt der Bratpfannen hinweg thun / und dann eine andere gantz reine an deren Stelle untersetzen / so dann dieses / was von dem Schlegel selbsten durch das braten und Hitze des Feuers heraus tropfft / und den besten Geschmack zu dieser Brüh gibt / nehmen / und wie oben gemeldet anwenden und gebrauchen.

Anmerkung:

Schalotten (Eschalotten, Chalotten, Scharlotten…) waren anscheinend noch eher ungebräuchlich, weil man eine Erklärung für nötig hielt.

Transkription:

Andrea Sobieszek

Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Eine Brüh von Schalotten über einen Schlegel oder Kastran.", in: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 06, Nr. 045,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=eine-brueh-von-schalotten-ueber-einen-schlegel-oder-kastran (04.05.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.


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