Zungen schwartz auff Ungerisch eyngemacht.

Aus: Ein new Kochbuch (1581), Kapitel 01, Teil 08, Nr. 08

Originalrezept:

Zungen schwartz auff Ungerisch eyngemacht. Nim(m) dz Fleisch / quells vnd säubers auß nim(m) darnach Zwibeln / vnd scheidt sie / oder hacks klein / thu sie darauff / laß damit siede(n) / seig die Brüh auch darüber / den(n) du hast nit allweg ein Rindtfleischbrüh / so ist die Brüh / darinnen es quellt / besser als lauter Wasser / laß miteinander sieden / versuchs / so wirstu schmecke(n) / wie die Zwibeln so weich v(o)n wolgeschmack seind / nim(m) darnach schweiß vo(n) der Spe(n)saw / grün Pertrumkraut / v(o)n Weinessig / hastu kein Weinessig / so nim(m) Bieressig / denn du bist nit allzeit im Weinlandt / vnnd ist offt mit dem Bieressig so gut zu kochen / als mit dem Weinessig / schneidt darein Brot / Epffel v(o)n Zwibeln / laß es damit auffsiede(n) streich es durch auff das Fleisch / dz du mit Zwibeln hast siede(n) lassen / laß wider mit de(n) schweiß ein Sudt auffthun / nim(m) darnach Pfeffer / vnd ein wenig Saffran / daß es ein farb gewinnet / richt es zu mit Zwibeln vnd schwartzem Pfeffer / so ist es besser / als wenn man die Zwibeln schweißt in Butter. Denn man findt nicht vberal Butter / da du Zwibeln innen schweißt / als denn gehet nicht viel vnkosten darauff als nur die mühe. Mit solchem Pfeffer kan man allerley jung Fleisch zurichten.

Transkription:

Irene Tripp

Zitierempfehlung:
Irene Tripp (Transkription): "Zungen schwartz auff Ungerisch eyngemacht.", in: Ein new Kochbuch (1581), Kapitel 01, Teil 08, Nr. 08,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=zungen-von-der-spensaw-auf-ungerisch (29.04.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Irene Tripp.


In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)