Wie man Die Mandl Kränzl von Gewierz macht

Aus: Das Kochbuch der Ursulinen (1716), Nr. 358

Originalrezept:

Erstlich Nimb ein Halb Pfundt* Mandl / Ziechs* ab vnd stoss* Gar khlein Wan / Du es stessen* wilst so muest Zuuor / von ayn Ayr* die Klar schon ab / Khlopfen* vnnd wan Du Die Mandl / stests* so muest von den Ayr faumb* / ein wenig threin thuen Das es aber / nit Gleich Zu Nass Würdt Du muest / hernach Widerumb ain drein thuen // (re 179) Wanst Du ein Weill Gestossen* hast / vnnd also fort bis Du nichts mer hast / hernach stess* von den Schonsten Zuckher / so vill du Petarffts Wan du merer / machen wilst so muest Merer Zuckher, / Mandl vnd Gewierz haben vnd her= / nach Nimb auch Zimmet* Nagl* so vill / du bedarffts vnnd auch von einen / lemony* die schöllel* Gewierflet* Ge= / schnidten aber nit Zu vill das es / nit häntig* wirdt Die Nögl* Zimmet / vnnd Zuckher mues aller Geföth* werden / hernach Wann Die Mandl schön Klain / Gestossen sein so du die sachen alls / Darein vnd thue es hernach wider ein / Kleine Weill stessen hernach Nimb / ein saubers brödt* vnd thue es Zuckhern / vnd Nimb ein silbern löfel vnd thue // (ve 179) ein wenig taig* auf den Zuckher vnd / oben darauf auch ain Das es ein / schönes taigl* Wirdt hernach walge* / ihn Aus ein schönes Plädl* Wirdt / hernach Nimb ein schöne öss sprizen / hernach Wuzle* ein taig Zu sammben / vnnd thue ihn in die sprizen vnnd / thruckh es auf oblet* heraus vnd / mach Daraus schöne öss oder herzlen / oder schöne Khränzl* oder Wass du / Wilst hernach Pache* es fein schön / in einen Rehrl* oder Dorten Pfann* / hernach Wan sye Gebachen* sein so / mach ein schönes eiss* Darauf vnd / auch Khonfect* Zuckher von allerley / farben also seindt sie Recht vnd / Guett /

 

[Anm.: „öss sprizen“ ist vermutlich ein Spritzsack. Die Abfolge der Arbeitsschritte ist nicht nachvollziehbar. Es ist unklar, warum der Teig vor dem Einfüllen in die Spritze ausgewalgt werden soll. Das Wort „öss“ alleine bedeutet in diesem Zusammenhang die Form eines „S“.]

Übersetzung:

Gewürzmandelkranz

Transkription:

Barbara Morino

Zitierempfehlung:
Barbara Morino (Transkription): "Wie man Die Mandl Kränzl von Gewierz macht", in: Das Kochbuch der Ursulinen (1716), Nr. 358,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=wie-man-die-mandl-kraenzl-von-gewierz-macht (03.05.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Marlene Ernst.