Strauben mit und ohne Aepffel.

Aus: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 13, Nr. 044

Originalrezept:

ZWiere ein schönes Mehl mit einem halben Seidlein oder viertel Maas guten Ram oder Kern an / schlag drey oder vier Eyer darein / machs nicht zu dick / sondern wie einen gemeinen Strauben= Teig / saltz es / würff ein Händlein voll / entweder rund= oder würfflicht= geschnittener Aepffel darein: Mache dann in einem Pfännlein / so groß als du die Strauben verlangest / ein Schmaltz heiß / und zettle vorbesagtem Teig / zusamt denen darunter gemischten Aepffeln / darein / daß der Strauben schön kraus werde / laß ihn schön lichtgelb bachen / und streue dann / wann sie alle fertig sind / und in eine Schüssel geleget worden / Zucker darauf. *

* Wem die Aepffel unter diesen Strauben nicht anständig / der kan sie auch heraus lassen / und die Strauben nichts destoweniger besagter massen verfertigen und abbachen.

Anmerkung:

  • zwieren = rühren
  • Die Maße und Gewichte waren in vergangenen Jahrhunderten regional sehr unterschiedlich. Die Nürnberger Maßeinheiten galten offiziell bis 1811 und hatten durch die Stellung als Reichshauptstadt auch überregionale Bedeutung. Ein Nürnberger Maas war ein guter Liter, ein Seidlein die Hälfte davon.

Transkription:

Andrea Sobieszek

Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Strauben mit und ohne Aepffel.", in: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 13, Nr. 044,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=strauben-mit-und-ohne-aepffel (07.05.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.


In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)