Schart= Kräntze / auf andere Weise.

Aus: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 13, Nr. 070

Originalrezept:

MAn nehme vierzehen Eyer / ein Achtel deß schönsten Mehls / zwey halbe Eyerschalen voll Milch / und halbe voll scharffer Laugen und Saltz; darnach rühre man den Teig an / zerklopffe ihn wohl / und mach selbigen in der Dicken wie einen Strauben= Teig: Hierauf schmiere man eine Bixen einwendig mit ein wenig Schmaltz / schütte den Teig darein / setze die Bixen in eine Pfannen mit siedenden Wasser / oder in einen Hafen / daß das Wasser darüber gehe / oder man giesse das Wasser mit einem Löffel auf die Bixen / doch also / daß selbiges nicht hinein dringe; setze ein schweres Gewicht auf den Deckel der Bixen / laß den Teig eine gute Stund oder länger sieden / biß er dick wird / daß man ihn schneiden kan: darnach nehme man ihn heraus / und mache ein rundes Loch in die mitte / oder bediene sich / wie im vorhergehenden gedacht / einer Bixen mit einem Zapffen / und schneide ein wenig Räutlein rings herum darein / so zerspringen sie schön im bachen: So dann / mache man in einer wohl grossen Pfannen ein gut theil Schmaltz heiß / lege den Teig / doch nicht zu warm / darein / giesse immerzu mit einem Löffel auf; man muß wohl eine gantze Stund daran bachen / biß er langsam / wie es nöthig ist / ausbächt: Nehmet es darnach heraus / thut noch ein weig frisches Schmaltz in die Pfannen zu dem andern / und leget den andern Teig auch ein; bachet also nach einander so viel Kräntze / als man verlanget / heraus: legets in eine Schüssel / und streuet Zucker darauf. *

* Etliche nehmen zu diesen Teig / und zwar zu sieben Eyern / sieben gantze Eyerschalen voll Milch / und saltzens nach belieben / bedienen sich aber keiner Laugen; und sollen auf diese Weise die Schart= Kräntze fast besser und mürber werden / als sonsten insgemein: doch muß man zuletzt im bachen ein wenig eine bessere Hitze geben / so werden sie gar schön: Oder auch so viel man Eyer nimmt / so viel halber Eyerschalen voll klar= und herber Laugen muß zusamt ein wenig Brandewein mit untergemischet werden; beedes stehet zu eines jeden belieben / welches hievon anständig zu erwehlen.

Kategorisierung:

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Hauptzutaten: , , , , , ,

Transkription:

Andrea Sobieszek

Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Schart= Kräntze / auf andere Weise.", in: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 13, Nr. 070,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=schart-kraentze-auf-andere-weise (03.05.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.


In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)