Krebs= Pastetlein / noch auf andere Weise.

Aus: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 04, Nr. 051

Originalrezept:

MAchet einen Teig an / wie zu den Rafiolen / und setzt davon Pastetlein auf / so groß ihr selbsten wollet; füllet eine Füll darein von gehackten Krebsen oder Briesen / oder aber von Krebsen und Briesen unter einander; Ingleichen auch / welches fast noch besser / von Krebsen / Morgeln und Artischocken= Kernen zusammen gehackt; würtzt es mit guten Gewürtz / und feuchtets mit ein wenig Fleischbrüh an / legt ein Stücklein Butter darauf / macht Deckelein über die Pastetlein / und bacht sie schön hell aus einem Schmaltz; zuvor aber stosset die Schalen / von denen Krebsen / auf das kleinste / örstet ebenfalls solche im Butter / so wird dieselbige gantz roth davon / und zwingts dann durch; Oder man kans auf diese Weiß machen: Die Krebs= Schalen werden / wie schon gedacht worden / im Butter geröstet / hernach ein wenig Wasser oder Fleischbrüh daran gegossen / wohl gesotten / und alsdann durchgezwungen / so geben sie auch eine schöne rothe Brüh: Wann nun die Pastetlein gebachen / und wohl heiß seyn / muß man sie geschwind durch diese rothe Butter / oder obermeldete roth= gefärbte Brüh ziehen / so werden sie schön roth und gut seyn.

Anmerkung:

  • Rafiolen = Ravioli. Diese Pasteten aus Nudelteig werden allerdings nicht gekocht, sondern in Schmalz herausgebacken, wie z.B. Fleischkrapfen.
  • „örstet“ (sic) statt röstet

Transkription:

Andrea Sobieszek

Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Krebs= Pastetlein / noch auf andere Weise.", in: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 04, Nr. 051,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=krebs-pastetlein-noch-auf-andere-weise (07.05.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.


In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)