Hühnel mit Herrnpilzen.

Aus: Die Hausköchin (1867), 06-02

Originalrezept:

Laß ſchön geputzte Hühnel in der Rindſuppe kochen, oder ſalze ſie und laß ſie auf friſcher Butter mit ein bischen grüner Peterſilie dünſten; indeſſen nimm die Pilze, wenn ſie friſch ſind, ſchneide ſie klein und laß ſie auf Butter mit grüner Peterſilie ganz klar ausdünſten, dann ſtaube ſie mit Mehl ein und laß es noch aufdünſten, bis das Mehl ſo wie eine weiße Einbrenn gedünſtet hat; hierauf gieße daran halb Rindſuppe, halb ſüßen gekochten Schmetten, ſo daß es eine rechte Dicke hat, würze es mit Muskatenblüthe, ſalze es, doch nicht zu viel, beſonders bei den gedünſteten Hühneln, weil man es da leicht verſalzen könnte, gieße es auf die Hühnel und laß es noch ganz wenig aufkochen, doch nicht zu lang, weil der Schmetten leicht gerinnt. Sind die Schwämme getrocknet, ſo laß ſie zuvor in der Rindſuppe weich kochen, dann ſeihe ſie ab, hacke ſie ganz klein, mache eine weiße Einbrenn, gieße die Suppe, worin die Schwämme gekocht haben, daran, dann auch ſo viel Schmetten, laß es noch ein bischen aufſieden, dann würze es mit Muskatenblüthe und ſeihe es durch einen Durchſchlag über die bereiteten Hühnel. Beim Anrichten kann man die Hühnel in die Mitte geben, und die gehackten Schwämme, welche man warm zu erhalten ſich bemühen muß, gebraucht man als Zierde um die Schüſſel. Ohne Gäſte kann man die gehackten Schwämme gerade in die Soß werfen; es iſt, wenn gleich nicht ſo zierlich, doch ebenſo gut; man kann auch ein bischen grüner kleingehackter Peterſilie dazu geben, im Winter muß man ſie jedoch entbehren. Auch hier darf die Soß nicht zu viel kochen, ſonſt rinnt ſie zuſammen.

Transkription:

Julian Bernauer

Zitierempfehlung:
Julian Bernauer (Transkription): "Hühnel mit Herrnpilzen.", in: Die Hausköchin (1867), 06-02,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=huehnel-mit-herrnpilzen (16.05.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Julian Bernauer.


In folgendem Projekt erschlossen: ATCZ kulinarisch (2022)