Grün eyngemachte Gänß.

Aus: Ein new Kochbuch (1581), Kapitel 03, Teil 15, Nr. 04

Originalrezept:

Nim(m) grün Pettersilgen mit der Wurtzel / wasch fein sauber auß einem kalten Wasser / daß der Kot vn(d) Sandt darvon hinweg kompt / nim(m) ein saubers Wasser / setz die Pettersilgen zu mit etliche(n) Gänßlebern / Hastu aber so viel Rindtfleischbrüh / die nit versaltze(n) / so ists desto besser / daß du es damit zusetzest / thu die Pettersilgen auß der Brüh mit einem Faumlöffel / thu es in einen Mörsel mit der Gänßleber / thu gebehte Schnitten von einem Weck darein / vnd stoß es durcheinander / vnnd wenn du das miteinander gestossen hast / so streich es durch mit der Brüh / darinnen die Pettersilgen gesotten ist. Ist aber die Brüh starck von der Pettersilgen / so nim(m) ein andere Brüh von einem guten Rindtfleisch / streich sie durch / daß sie fein dick wirt / Vnnd wenn die Ganß vorhin gesotten ist an die statt / so thu sie in die Brüh / die du hast durchgestrichen / vnnd machs an mit gestossenem Pfeffer / vnd ein wenig Saffran / setz es auff / vnd laß damit eyn Sudt auffthun. Oder ist die Ganß nicht gar an die statt gesotten / so laß wol sieden / doch daß du es nicht versiedest noch versaltzest . Also kocht man die Gänß in einer grünen Brüh. Vnd wenn du wilt mit solcher grünen Brüh Gänß kochen / so setz sie mit Wasser vnnd Pettersilgen zu / denn du hast nicht allzeit Rindtfleischbrüh / darumb muß man zu zeiten vortheil suchen / die dazu tüglich sindt.

Anmerkung:

„…die dazu tüglich sindt“ = tauglich, angemessen

Transkription:

Andrea Sobieszek

Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Grün eyngemachte Gänß.", in: Ein new Kochbuch (1581), Kapitel 03, Teil 15, Nr. 04,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=gruen-eyngemachte-gaenss (16.05.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.


In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)