Gesottene Grundeln in einer Butter= Brüh.

Aus: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 03, Nr. 149 Anhang

Originalrezept:

DIe Grundeln werden erstlich gewaschen / alsdann in einen Hafen geschüttet / und halb Essig / halb Wein / siedend heiß darüber gegossen / nachmal in einer Pfannen zusamt dem Wein und Essig abgesotten / und wann sie zu sieden anfangen / ein wenig gesaltzen; indessen aber eine Brüh von Wein und Essig / in einem Häfelein zusammen gemacht / mit Muscaten= Blüh / Cardamomen und ein wenig Ingber gewürtzet / auch würfflicht= geschnittene Limonien oder Citronen darein geworffen: so nun die Grundeln so lang gesotten / daß sich der Faum zusammen setzet / so hebet ihn ab / seihet die erste Brüh davon / und giesset diese letzt= beschriebene darüber; schneidet ein gut theil Butter darein / lassets einen Wall thun / biß die Butter zergangen / und richtets dann zusammen in eine Schüssel an.

Sollte man die Grundeln in grosser Menge sieden / kann solches in einer Pfannen gar füglich geschehen / die Brüh aber in einem Häfelein besonders gesotten / und so dann über die Fische / wann sie bereits in der Schüssel ligen / gegossen und angerichtet werden.

Auch kann man zu einem Seidlein oder halben Maas Grundeln ein Ey zerklopffen / ein wenig gehackt Petersilien= Kraut darunter mischen / saltzen und an die Grundeln giessen / so schlucken sie selbige an / wie die Num. 50. beschriebene gefüllte Grundeln; und so dann obbesagter massen ferner absieden.

Transkription:

Marlene Ernst

Zitierempfehlung:
Marlene Ernst (Transkription): "Gesottene Grundeln in einer Butter= Brüh.", in: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 03, Nr. 149 Anhang,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=gesottene-grundeln-in-einer-butter-brueh (02.05.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Marlene Ernst.


In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)