Einen Gänskragen zu füllen / auf eine noch andere Weise.

Aus: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 08, Nr. 086

Originalrezept:

WAnn man das Leberlein gern ersparen / und solches etwan braten / und den Kragen von der Gans doch gleichwol füllen will / so nimmt man eine Bratwurst / thut das Gehäck heraus / hacket es ein wenig kleiner / streuet Pfeffer / Muscatblüh / Ingber / und etwas von Cardamomen und Saffran darein / schläget auch Eyer daran / und giesset ein wenig Fleischbrüh hinzu: Wann man will / kan man auch ein wenig Semmel=Mehl rösten; rühret dann alles wohl unter einander / und füllet es in den Kragen / nehet solchen wohl zu / daß nichts von der Füll heraus fallen könne; wann nun das andere bereits gesotten / so leget den gefüllten Kragen oben darauf / doch also / daß er nicht vornen her an Sud komme / weil er sonst gerne aufspringet: Wann dann alles gesotten und weich ist / kan man eine Brüh / nach eigenen belieben / darüber machen.

Man kan auch eine andere Füll / nur von lauter geriebenen Semmel=Mehl / und gehackten Peterlein=Kraut / anmachen: Das gehackte Peterlein= oder Petersilien=Kraut / wie auch die Helffte deß geriebenen weissen Brods im Schmaltz oder Butter rösten / dann Eyer daran schlagen / und allerley gute Gewürtz darein streuen.

Transkription:

Magdalena Bogenhuber

Zitierempfehlung:
Magdalena Bogenhuber (Transkription): "Einen Gänskragen zu füllen / auf eine noch andere Weise.", in: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 08, Nr. 086,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=einen-gaenskragen-zu-fuellen-auf-eine-noch-andere-weise (05.05.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Magdalena Bogenhuber.


In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)