Eine Suppen von Brüß mit Pisdazi.

Aus: Neues Saltzburgisches Kochbuch (1718/19), Buch I-1 Kap. 6 Nr. 155

Originalrezept:

ERstens nimme die Brüß / und nachdeme sie überbrühet worden / klaube solche von denen Drossen / alsdann schneide die grössere zu Blättlein / und ziehe es durch zerlassenen Butter / hernach thue dieselbe mit Saltz / Pfeffer / klein= gehackten Petersil / und Semmel= Brosen vermischter besprengen / legs in ein mit Butter bestrichnes Geschirr / und gibe unten und oben Glut; die schlechtere Brüß aber schneide klein= gewürfflet / gewürtz mit Saltz / Pfeffer / klein= gehackten Petersil und Muscatnuß / lege auch einen mit Näglein besteckten Zwibel darzu / und röste sie mit ein wenig Meel im Butter / giesse eine gute Fleischbrühe daran / schwings herüber / und laß es aufsieden / richte Eyerdotter mit geriebner Muscatnuß / und ein wenig Lemoni= Safft in ein Geschirr / setz die Schüssel mit gebähtem Brod auf eine Glut / giesse ein wenig daran / rühre die Eyerdotter geschwind in die Brüß / machs nicht gar zu dick / streue eine Handvoll gehackte oder gantze Pisdazi darüber / regaliers mit denen andern Brüsen / und trags auf.

NB. Wems beliebt / der kan die Pisdazi klein stossen / mit einer guten Fleischbrühe durchtreiben / und im Anrichten die Suppen darmit verfertigen. Ist auch auf beyde Manier zugleich gut und schön.

Transkription:

Andrea Sobieszek

Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Eine Suppen von Brüß mit Pisdazi.", in: Neues Saltzburgisches Kochbuch (1718/19), Buch I-1 Kap. 6 Nr. 155,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=eine-suppen-von-bruess-mit-pisdazi (05.05.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.


In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)