Eine Forelln= und Karpffen= Pasteten / darinnen man die Fische zusamt denen Gräten essen kan.

Aus: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 04, Nr. 037

Originalrezept:

SChuppe den Fisch / mache ihn am Bauch auf / nimm die Blasen und das Eingeweid alles heraus / saltze denselben / und schneide überzwerch kleine Schnittlein darein / gieß hernach drey Löffel voll gutes Brandweins darüber / und laß ihn also drey Stunden lang in der Kühle ligen / besprenge nach diesen den gantzen Fisch über und über mit Essig ; mach einen andern Essig heiß / rühre Pfeffer / Ingber und Negelein darein / und zwar so viel / daß er davon dicklicht wird wie ein Müslein / und bestreich damit / weil es noch heiß ist / den Fisch inn= und auswendig / besprenge ihn hierauf nochmal mit Brandwein / und laß ihn also zugedeckt übernacht stehen : Wann er dann in die Pasteten geschlagen werden soll / so brenn zu vörderst auf beeden Seiten ein heisses Schmaltz darüber / leg ihn auf den ausgewälcherten Boden vom Teig / oben darauf aber viel Butter zusamt dem Gewürtz / darinnen er gebeitzt worden / und klein= geschnittene Citronen= Schelffen ; mach alsdann die Pasteten zusammen / setze sie in den Ofen / und laß sie gantz langsam vier biß fünff Stunden bachen / nach dem nemlich der Fisch klein oder groß ist ; man muß aber alle Stund ein Pfännlein Butter durch ein Triechterlein darein giessen / dann wird sie also warm / oder auch / nach belieben / kalt gegessen.

Transkription:

Sepp Meister, Steffi Schinagl

Zitierempfehlung:
Sepp Meister, Steffi Schinagl (Transkription): "Eine Forelln= und Karpffen= Pasteten / darinnen man die Fische zusamt denen Gräten essen kan.", in: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 04, Nr. 037,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=eine-forelln-und-karpffen-pasteten-darinnen-man-die-fische-zusamt-denen-graeten-essen-kan (03.05.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Lukas Fallwickl.


In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)