Ein Gehäck=Suppen von Karpffen mit Däubling oder weissen Schwämmen

Aus: Neues Saltzburgisches Kochbuch (1718/19), Buch I-2 Kap. 1 Nr. 013

Originalrezept:

WAnn die Däubling oder weisse Schwämm sauber gebutzt / geschnitten / gewaschen / in einem gesaltzenen Wasser ein wenig übersotten / auch abgesigen seynd / so lasse dieselbe trucken werden / und rösts alsdann mit ein wenig geschnittenen Zwibel / Pfeffer / Muscatnuß oder Blühe / auch Saltz im Butter / nimm hernach ein von einem Karpffen oder Hechten abgelötztes Brät / zerschneids ein wenig / saltz / gewürtz / und röste solches / gleich wie die Däubling / thue nach disem alles zusammen auf ein Hack=Brett / hacks gantz klein untereinander / und schneid ein wenig Rosmarin darein / wanns nun klein genug gehackt ist / so lege den mehrern Theil sammt einem mit Näglein besteckten Zwibel / auch klein= gehackten Petersil in ein Rein / aus dem andern übrig= verbliebenen Gehäck aber mache von einem Ey / und kleingehackten Petersil ein Eingerührtes / hacke hernach ebenfalls eingeweichte Semmel=Schmollen / ein Bröcklein frischen Butter / auch ein frisches Ey mit genugsamen Saltz und Gewürtz untereinander / verfertige noch deinem Gefallen Knödlein oder Würstlein daraus / bestreiche ein Geschirrlein mit Butter / legs darein / setz gleich vor dem Anrichten auf / gib unten und oben Glut und brauchs zum Regalieren / ingleichem thue das Gehäck mit soviel Butter / daß es darinn ein wenig rösten kann / auf eine Glut setzen / wie auch die Schüssel mit gebähtem Brod / giesse eine gute mit Fischen zugerichen Erbs= Brühe darüber / und laß es eine Weil zugedeckter stehen / nach disem decks auf / und schütte noch on besagter Brühe darauf / was du vonnöthen hast / richte das Gehäck schön darüber / die Regalia herum / das Ubriggebliebene aber nach der Ordnung darauf / und wanns beliebt / so trucke einen Lemoni= Safft darüber / trags alsdann warmer auf. Wer gern will / kann auch von denen grösten Schwämmen allein zum Regalieren nehmen.

Übersetzung:

Karpfensuppe mit Täubling

Transkription:

Simon Edlmayr, Martina Rauchenzauner

Zitierempfehlung:
Simon Edlmayr, Martina Rauchenzauner (Transkription): "Ein Gehäck=Suppen von Karpffen mit Däubling oder weissen Schwämmen", in: Neues Saltzburgisches Kochbuch (1718/19), Buch I-2 Kap. 1 Nr. 013,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=ein-gehaecksuppen-von-karpffen-mit-daeubling-oder-weissen-schwaemmen (14.05.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Marlene Ernst.


In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)