Die schenne Gedult lezettl mit Gewirz Zu machen

Aus: Das Kochbuch der Ursulinen (1716), Nr. 378

Originalrezept:

Nimbe .2. Gar Frische vnd Neu= / gelegte Ayr* schlags in ein höffen* / vnnd thue die Vögl* Daruon vnd / schlage mit einen Khoch löfel / ein Vietl stundt ob, Wöge ein / halb lt*: Gar schön Gefetten* Zuckher / Riere* in vnder Die Ayr Ein Ganze // (ve 193) stundt auf einer seithen schlage / ihn die hech Damit er nit schwer / Wiert, Nimbe nach Guetten Ge= / dunckhen* allerley Gewierzt* ols Zimmet* / Nögl* Musgatnuss* Inwer* An= / neiß* von .2. lemony* die schöllen* / alles khlein Geschnidten vnd Wan / also Die stundt Vorbey ist so thue / Das Gewierz* Darein, nach Dissen / Nimbe Die schenste Weis Gefätte* / stärckh* .2. loth* Riere* es ober Nur / Gleich darunter vnnd Witter nicht / mehr Gerierth* sondern auf ein saubers / Prödt* mit Gesädter* störckh* beströcht / vnnd thue den Daig* darauf, / Wann man aber Die Zeit hat so / khan man den taig* ein stundt // (re 194) oder Was mers anziechen* lassen / Walge* ihn aus, Druckhe ihn / in allerley Plöchene* Mädl* / schmierbe* das Dorten Plädl* / mit putter, löge Die lezelten* / Darauf pach* es Ganz khiehl* vnd / langsamb vnnd vnnder sich Gar / wenig hiz aber yber sich Was / mehres Wan sye Förtig sein / Gibs oder behaltes also auf sye / seindt Recht vnd Guett. /

 

[Anm.: “Gedult“ verweist hier auf die Geduld, die man beim Herstellen eines Lebkuchenteiges benötigt, da dieser rasten muss.]

Übersetzung:

Gewürzlebzelten

Transkription:

Barbara Morino

Zitierempfehlung:
Barbara Morino (Transkription): "Die schenne Gedult lezettl mit Gewirz Zu machen", in: Das Kochbuch der Ursulinen (1716), Nr. 378,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=die-schenne-gedult-lezettl-mit-gewirz-zu-machen (16.05.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Marlene Ernst.