Wie man mues Faßana, oder Gaßl= / =huennen, oder Rephuennen bradten, /

Aus: Dückher Kochbuch (1654), Nr. 077

Originalrezept:

Nimb d(a)s Föder Wiltbrät, baider, Phasanen, / vnd laß rauch den Kopf und die füeß, alß / dan stosß die fordern Fiegl, ziech d(a)s gedermb // (34v) herauß, d(a)s du kain grosses loch machest, wasche / sie auß .2. wässer geschwinndt, salz sie ein, mit / ain klein Salz, bints ein mit einen Papier, / wo du hast rauch gelassen, balß Sauber vnd / stökh es auf ain spüß, brats nit zu haiß vnd / nit zu kalt, Nimb in ain Pfannen ain guetes / stuckh buter, laß in zergehen, Nimb auf ain / Phasan ain frischen zitron, vnd den Safft / druckh in den zerlassenen Puter derweil, d(a)s / die Phasanen braten thuen, so miessen Sie alle= / =weill fämben, d(a)s sie schön gelblet werden, alß / wie ain Semel, vnd brats ¾ stundt, Haßlhiener, / vnd Rephienner muest du also braten, aber / nur ½ stunt, darnach nimb ain zitron(en) ,schneit / d(a)s gelbe herauß gar schön, vnd schneit es klain / vnd lanng, wasche es Sauber auß, trukhen / es mit ain Saubern tiechl ab, vnd wan man / die Pfasanen auf ain schißl legt, so sträet // (35r) .man die zitronnen scheller oben darauf, d(a)s / sie v̈ber vnd v̈ber ligen, d(a)s sie guet darnach / schmeckhen, vnd alß dan gibs auf die taffel. /

Anmerkung:

Dieses Gericht kann entweder mit Fasan, „Gasslhuhn“ oder Rebhuhn zubereitet werden. Die zweitgenannte Geflügelart ist auf den ersten Blick allerdings nicht eindeutig identifizierbar. Durch den Rezepttext löst sich das Rätsel auf und man erkennt den Schreibfehler im Titel: Es ist das Haselhuhn gemeint. Bei der Zubereitung unterscheiden sich die drei Wildgeflügelarten nur in einem Punkt. Wählt man den Fasan, so wird zusätzlich mit einer Zitrone gearbeitet, deren Saft mit der Butter zum Beträufeln vermengt wird.

Übersetzung:

Gebratener Fasan, gebratenes Haselhuhn, gebratenes Rebhuhn

Transkription:

Marlene Ernst

Zitierempfehlung:
Marlene Ernst (Transkription): "Wie man mues Faßana, oder Gaßl= / =huennen, oder Rephuennen bradten, /", in: Dückher Kochbuch (1654), Nr. 077,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=wie-man-mues-fassana-oder-hasslhuennen-oder-rephuennen-bradten (28.04.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Marlene Ernst.