[Spießkuchen.]

Aus: Ein new Kochbuch (1581), Kapitel 13, Nr. 20

Originalrezept:

Nim(m) warme Milch / vnnd schlag Eyer darvnter / mach ein Teig an mit schönem weissen Mehl / nim(m) ein wenig Bierhefen vn(d) Butter darzu / laß jn ein weil stehn hinder dem Ofen / daß er vber sich steiget / mach jn wider zuhauff / vnd saltz jn ein wenig / walg jn darnach fein sauber auß / wirff schwartze Rosein darüber. Nim(m) ein Walger / der fein warm / vnnd mit Butter geschmiert ist / vnd leg jn auff den Teig / schlag den Teig darüber / vn(d) bindt jn mit einem Zwirnsfaden zusammen / daß er nicht herab fellt / legs zum Feuwer / vn(d) wendts fein langsam vmb / so wirt es sich sauber brate(n). Vnd wen(n)s braun wirt / so nim(m) ein Pensel / vnd steck jn in heisse Butter / vn(d) bestreich den Kuchen damit / so wirt er schön bräunlicht. Vnd wenn er gebraten / so thu jn von dem Walgerspieß / vnnd steck beyde Löcher zu mit saubern Tüchern / daß die Hitz darbey bleibt / laß also bleiben / biß kül wirt / so gibs kalt auff ein Tisch / so wirt es fein mürb vnd gut. Vnd man nennet es Spießkuchen.

Anmerkung:

Der Spießkuchen wird bei Conrad Hagger als „Prügelkrapfen“ bezeichnet.

Transkription:

Andrea Sobieszek

Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "[Spießkuchen.]", in: Ein new Kochbuch (1581), Kapitel 13, Nr. 20,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=spiesskuchen (02.05.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.


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