Sauce à la Robert.

Aus: Die süddeutsche Küche (1858), S.072/3

Originalrezept:

Zu obiger Zwiebelsauce mit Zucker und Wein, gibt man Limonienschalen, einige Körner Pfeffer und Neugewürz, läßt sie gut verkochen, dann mischt man 1 Löffel Senf dazu und passirt es, worauf es nicht mehr kochen darf.

Anmerkung:

Eine “Sauce (barbe) Robert” ist ein traditionelles und populäres Rezept aus Frankreich. Es handelt sich um eine scharf-würzige braune Zwiebelsauce, angesäuert mit Senf, Kapern oder auch Essig. Das Rezept ist schon seit dem Spätmittelalter bekannt (Le viandier, Kochbuch aus Flandern, Beginn 15. Jh.) und wurde damals vor allem für Huhn und Fisch verwendet.

Ob tatsächlich ein Robert (mit braunem Bart?) der Erfinder oder Namensgeber der Sauce war, wie François Rabelais im 16. Jh. launig vermutet, ist nicht belegt. Das Rezept taucht übrigens auch in einem Märchen von Perrault auf, wo eine böse menschenfressende Königin einem Diener befiehlt, ihre Schwiegertochter und deren kleine Kinder in einer Sauce Robert zuzubereiten und ihr zu servieren.

Transkription:

Andrea Sobieszek

Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Sauce à la Robert.", in: Die süddeutsche Küche (1858), S.072/3,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=sauce-a-la-robert (14.05.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.


In folgendem Projekt erschlossen: ATCZ kulinarisch (2022)