Krebs= Pasteten in Fast= Tägen.

Aus: Bewehrtes Koch-Buch (1759), N. 045

Originalrezept:

Das Faisch wird gemacht, wie bey denen Krebs= Becherln, allein mehrere Krebs= Schweiffeln werden genommen. Man kans machen in einem bestrichenen Kasterol, oder auf eine Schüssel= Pasteten formiren, im backen muß es etlichmal mit Krebs= Butter bestrichen werden; ist die Schüssel groß, so nimmt man mehrere Krebs= Butter, Eyer, Eingerührtes, geweicktes Brod; die Füll wird gemacht, wie zu denen Krebs= Böcherln, man kan auch überbrennte Eiterl, ausgelöste Hünlein, und Lämmer= Fleisch nehmen, in Fast= Tägen aber übersottenen Hechten, Karpfen= Milch, kleine Knödel, die Pastetten formirt vorhero von dem Faisch, hernach die Füll darüber, wieder das Faisch zum Deckel, eine gute Stund gebacken.

Anmerkung:

Es handelt sich hier um eine Variante der „Schüsselpastete“, bei der die Fülle nicht wie bei Pasteten üblich von einem Mürbteig umschlossen wird, sondern von einer Masse – hier aus mit Milch eingeweichtem Brot und Eiern – mit der eine Schüssel ausgekleidet wird.  Dann kommt die Fülle hinein, und diese wird zuletzt wieder mit der feuchten Brotmasse abgedeckt. Manchmal versteht man unter einer Schüsselpastete auch eine Fleischmasse, die in eine mit Speck ausgekleidete Schüssel gefüllt und gegart wird, was dann als Pulpeton (diverse Schreibweisen) bezeichnet wird.

Transkription:

Andrea Sobieszek

Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Krebs= Pasteten in Fast= Tägen.", in: Bewehrtes Koch-Buch (1759), N. 045,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=krebs-pasteten-in-fast-taegen (28.04.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.


In folgendem Projekt erschlossen: ATCZ kulinarisch (2022)