Käß= oder Blumen= Kohl zu kochen.

Aus: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 10, Nr. 156

Originalrezept:

NEhmet den Käß = oder Blumen = Kohl / putzet und lasset ihn eine weile im Wasser ligen / setzet selbigen im siedenden Wasser zu / und saltzt ihn / nach belieben / er wird aber schöner und weisser bleiben / wann man ihn nicht so bald / sondern ganz auf die letzt ein wenig saltzet ; und last ihn also eine weile sieden / biß er ein wenig weich werden will ; dann seihet das Wasser herab / blegt ihn in einen stollichten Hafen / giesset eine siedende Fleischbrüh daran / streuet auch Pfeffer / Cardamomen und Muscatblüh darein / und last ihn eine weile sieden ; zuletzt thut ein gut theil Butter dazu / damit es ein dicklichtes Brühlein werde : Oder man kan auch die Brühe / so es beliebt / wie bey den vorher = beschrieben Arischocken = mit ein wenig klar = geriebenen Semmel = Mehl / etwas dicklicht / oder aber mit einer Brosam von einer semmel oder Wecken / so zuvor in einer Fleischbrüh gesotten / und dann durchgezwungen worden / oder auch mit einem in Butter eingebrennten Mehl machen ; und dann folgends gar verfertigen / wie oben beschrieben. Etliche sieden ihn zu erst / an statt des Wasser / in einer siedenden Fleischbrüh ab / und zwar nicht unbillig / dann er wird davon wohlgeschmacker / bleibet aber nicht so schön weiß / als wann er zu erst im wasser abgebrühet / oder abgesotten wird ; doch steht es beedes in eines jeden belieben / diese oder jene Art zu erkiesen.

Transkription:

Maximilian Schmidauer

Zitierempfehlung:
Maximilian Schmidauer (Transkription): "Käß= oder Blumen= Kohl zu kochen.", in: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 10, Nr. 156,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=kaess-oder-blumen-kohl-zu-kochen (13.05.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Maximilian Schmidauer.


In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)