Haiden‐Knödel.

Aus: Die süddeutsche Küche (1858), S.064/2

Originalrezept:

Eine würfelig geschnittene Semmel wird zu zerlassenem Specke gegeben und ein wenig geröstet, worauf man sie, mit 1 Seidel Haidenmehl gemischt, salzt und mit siedendem Wasser abmacht, davon Knödel formirt, diese gleich eingekocht und sobald sie fertig sind, anrichtet.

Anmerkung:

Heidenmehl = Buchweizenmehl. Der Buchweizen stammt ursprünglich aus China und kam im 13. Jh. durch die Tataren bzw. Mongolen nach Europa, die als grausames heidnisches Reitervolk gefürchtet waren.

In den romanischen Sprachen wird Buchweizen auch als „Sarazenenkorn“ oder „Schwarzes Korn“ bezeichnet. Unter den Sarazenen verstand man im Mittelalter vor allem die (heidnischen) Araber des Mittelmeerraumes, deren Hautfarbe dunkler war als die der Mitteleuropäer.

Transkription:

Andrea Sobieszek

Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Haiden‐Knödel.", in: Die süddeutsche Küche (1858), S.064/2,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=haiden%e2%80%90knoedel (29.04.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.


In folgendem Projekt erschlossen: ATCZ kulinarisch (2022)