Eine weisse Suppen von Hechten / mit einem weissen Gehäck / und mit dergleichen Nudlen / gleich denen Hüner=Würstlein umlegt / mit Erbs=Brühe zugericht.

Aus: Neues Saltzburgisches Kochbuch (1718/19), Buch I-2 Kap. 2 Nr. 027

Originalrezept:

SEtz gute Erbsen zu / nimm einen Hechten / ziehe ihm die Haut ab / löse das Brät herunter / den Kopff sammt dem Grat zerhacke / röste selben ein wenig in Butter mit ein wenig Pfeffer / aber desto mehr Muscatblühe / lege einen gantzen mit Näglein besteckten Zwibel darzu / giesse ein wenig süssen Milchram daran / und schütts hernach zu denen siedenden Erbsen in den Hafen / thue ein paar Petersilwurtzeln / ein wenig Imber= Stuck / und ein Stämmlein Rosmarin darzu / fahre mit keinem eisernen Löffel darein / auf daß es nicht schwartz werde / bräune auch im Rösten den Butter nicht / und laß es also miteinander sieden / machs recht im Saltz / und treibs / aber nicht gar zu dick / durch: Das abgelößte Brät / thue ein wenig überhacken / auch recht mit Saltz / Muscatnuß / oder Blühe und Pfeffer in Gewürtz machen / hacke ebenfalls ein gutenTheil Butter darein / und theile das Gehäck ab / den mehrern Theil röst / aber nicht braun / im Butter / dann wann du recht damit umgehest / so wird dasselbe schön weiß / hernach hacks noch einmal gantz klein / legs mit ein wenig Butter in ein Reinlein / thue einen gantzen mit Näglein besteckten Zwibel / und ein gutes Lemoni= Blättlein darzu / auch im Fall es zum Anrichten kommt / so lasse selbes nur warm werden / in das andere Gehäck nimme in Milchram eingeweichte Semmel=Schmollen / und ein wenig mit klein= gehackten Zwibel / auch gar ein wenig Majoran verfertigt Eingerührtes / machs recht in Gewürtz und Saltz bereite Knödlein oder Nudeln daraus / legs in ein mit Butter bestrichenes Geschirr / gib oben und unten Glut / sie seyn gleich fertig / setz die Schüssel mit Brod auf / giesse von der durchgetriebenen Erbs=Brühe darüber / decks zu / und lasse solches weichen / wann nun das Brod wohl weich ist / so schütte von besagter Erbs= Brühe noch mehrer daran / das Gebäck aber nach Gefallen herum / regaliers mit denen gemachten Knödlein oder Nudlen / jedoch habe acht / daß selbe im Bachen nicht braun werden / gehört die Suppen vor einen der gern sauer isset / dem kann man einen Lemoni= Safft gleich in dem Anrichten darauf trucken / trags alsdann warm auf.

Übersetzung:

Weiße Hechtsuppe

Transkription:

Simon Edlmayr, Martina Rauchenzauner

Zitierempfehlung:
Simon Edlmayr, Martina Rauchenzauner (Transkription): "Eine weisse Suppen von Hechten / mit einem weissen Gehäck / und mit dergleichen Nudlen / gleich denen Hüner=Würstlein umlegt / mit Erbs=Brühe zugericht.", in: Neues Saltzburgisches Kochbuch (1718/19), Buch I-2 Kap. 2 Nr. 027,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=eine-weisse-suppen-von-hechten-mit-einem-weissen-gehaeck-und-mit-dergleichen-nudlen-gleich-denen-huenerwuerstlein-umlegt-mit-erbsbruehe-zugericht (05.05.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Marlene Ernst.


In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)