Eine Suppen von einem wol= gesottnen Hun / Strützlen mit Petersil / sammt denen Wurtzen / auch Eyerdotter.

Aus: Neues Saltzburgisches Kochbuch (1718/19), Buch I-1 Kap. 4 Nr. 088

Originalrezept:

Erstlich nimm ein weich= gesottnes Hun / löse das Brät von denen Beinern herab / und hacke oder stosse es klein / sammt ein wenig Zwibel und Petersil= Kraut / mache darmit von einem paar Eyer / Milchram / und frischen Butter ein wenig Eingerührtes / deßgleichen röste in Butter oder frischem Ochsenmarck neu= geriebne Semmel= Bröslein / nim(m)e alsdann das Gehäck / das Eingerührte / und die geröste Sem(m)el= Bröslein / mit noch ein wenig klein= gehackten Marck und Milchram / mische diß alles untereinander / mach es nicht gar zu dünn / schlag auch ein Ey / oder zwey Dotter daran / gewürtzwol mit Muscatnuß / und ein wenig Saltz / rührs nachmals untereinander / und mache darauß etliche Strützel und Knödlein / auch sonsten was du wilst / die Schüssel darmit zu regalieren / legs in eine siedige Fleischbrühe / oder ein wenig siedigen Ram / und setz auf die Glut oder in einen warmen Ofen / aber gib acht / daß sie nicht zerfallen / dann sie müssen nicht länger sieden / als ein frisches Ey; Unterdessen mache von denen abgelößten Beinen ein Gestoßnes / treibs mit guter Fleischbrühe durch ein härenes Sieblein oder Tuch / und behalts warm / entzwischen lasse auch ein Büschlein gut sauber / gebutzt und zusam(m)en= gebundene Petersil= Wurtzen bey dem Rindfleisch weich sieden: Setz die Schüssel mit gebähtem Brod auf eine Glut / giesse von der Knödlein= Brühe ein wenig daran / lege die Strützel Sternweiß darauf / nimm die Petersil= Wurtzen / schneid sie zu Bröcklein / richt selbe auf die Suppen zwischen die Strützel / regaliers mit denen übrigen Knödlein / mach geschwind ein wenig dicke Dotterbrühe / und gibe acht / daß dir nicht zusammen rinne / mische das Gestossene darunter / gibs über die Suppen her / giesse aber nicht auf die Strützel / sondern entzwischen / weil sie darvon gleichsam bemacklet / und von der trüben Brühe ungestalt werden. Ingleichem muß auch geschehen bey allen Suppen; wann etwas saubers von Geflügel / oder etwas solches darauf gelegt wird.

Transkription:

Lotte Caglar

Zitierempfehlung:
Lotte Caglar (Transkription): "Eine Suppen von einem wol= gesottnen Hun / Strützlen mit Petersil / sammt denen Wurtzen / auch Eyerdotter.", in: Neues Saltzburgisches Kochbuch (1718/19), Buch I-1 Kap. 4 Nr. 088,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=eine-suppen-von-einem-wol-gesottnen-hun-struetzlen-mit-petersil-sammt-denen-wurtzen-auch-eyerdotter (05.05.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Lotte Caglar.


In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)