Potage de trumeau de boeuf au tailliadin.

Aus: Le cuisinier françois (1651), S. 019, Kap. 01, Nr. 41

Originalrezept:

Faites blanchir vostre trumeau, bien cuire & bien assaisonner, & du boüillon faites en aussi cuire vostre tailliadin: vous y meslerez vn oygnon piqué de cloux & vn peu de thin: en suite faites mitonner vostre pain, & le garnissez du trumeau & de vos tailliadins. Si vous voulez vous y pouuez mettre du saffran, puis seruez.

Chapon au tailliadin & de toute autre viande se fait de mesme.

Anmerkung:

taill(i)adins: hier fingerlange Brotstreifen, mit Butter oder ausgelassenem Speck knusprig geröstet, als Garnitur für Suppe etc. Man könnte sie auch als Croûtons-Streifen bezeichnen.

Als „tailladins“ wurden damals vor allem die kandierten Streifen von Orangen- und Zitronenschalen bezeichnet ( „taillader“ = herausschneiden, aufschlitzen…).

In Kochbüchern des 17. Jh. sind Tailladins als Suppengarnitur bzw. –einlage eigentlich immer feine fingerlange Nudeln aus einfachem Teig, die in Wasser oder Bouillon gekocht werden; vergleichbar in etwa den italienischen Taglierini (von tagliare, schneiden), aber kürzer. Manchmal sind es auch gebackene Streifen aus feinem Teig oder sogar Blätterteig.

Bei Varenne, vor allem in den späteren Ausgaben, gibt es Tailladins ebenfalls als Nudeln; allerdings beschreibt er – z.B. in der Ausgabe von 1698 – die Tailladins ausdrücklich mehrmals als fingerlange geröstete Brotstreifen, wie oben erwähnt.

Übersetzung:

Rindssuppe mit gerösteten Brotstreifen.

Transkription:

Andrea Sobieszek

Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Potage de trumeau de boeuf au tailliadin.", in: Le cuisinier françois (1651), S. 019, Kap. 01, Nr. 41,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=potage-de-trumeau-de-boeuf-au-tailliadin (03.05.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.