Ein Eyer= Platz oder Pfannen= Kuchen.

Aus: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 11, Nr. 037

Originalrezept:

SChneide einen Weck oder Semmel in eine tieffe Schüssel oder Näpfflein / als wie zur Suppen ; schlage dann zu einer Semmel sechs oder sieben Eyer in ein Häfelein / würff ein wenig Saltz darein / rühre und zerklopffe es wohl mit einem Kochlöffel : mische auch das aufgeschnittene Brod wohl darunter / dann je länger mans rührt / je schöner wird der Kuchen oder Eyerplatz ; es muß aber das Brod fast gantz darinnen zerrühret werden : Mache indessen in einem etwas weiten Pfännlein / nach dem Augenschein deß Brods und der Eyer / ein Schmaltz heiß / gieß das Brod und die Eyer mit einander in die Pfannen / und laß allgemach über dem Feuer also bachen ; wende den Kuchen oder Eyerplatz zuweilen fein langsam mit einem löcherichten Löffel um / daß er nicht zerbreche / oder stürtze das Pfännlein auf einen zinnernen Deller / und wende den Platz oder Kuchen um / thu ihn dann geschwind wieder samt dem Schmaltz hinein / und laß ihn auf der andern Seiten auch gemach ausbachen : Wenn man nun vermeinet / daß er ausgebachen hat / und schön gelblicht ist / leget ihn heraus auf einen zinnernen Deller / oder in eine Schüssel / und tragt ihn zu Tisch. *

*          Diesen Eyer= Platz kan man auch mit Aepffeln machen / und zwar dieselbige klein schneiden / wie zu einem Aepffel= Mus : Wann nun das Brod wohl unter die Eyer gerühret worden / pfleget man zuletzt die Aepffel / oder aber / an statt derselbigen / Weixel darunter zu mischen.

Transkription:

Irene Tripp

Zitierempfehlung:
Irene Tripp (Transkription): "Ein Eyer= Platz oder Pfannen= Kuchen.", in: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 11, Nr. 037,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=ein-eyer-platz-oder-pfannen-kuchen (07.05.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Irene Tripp.


In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)