Dreÿ laÿr essē vō ain visch

Aus: M I 128 (15. Jhdt.), Nr. 19

Originalrezept:

WIldu machn̄ dreÿ laÿr essē von
ainē visch vnd daz dʾ visch dannoch gācz
pleib So nÿm ein hechtn̄ vnd slach ein
nass tuch um̄ daz mittʾ tail vnd leg in
auf ein rost vnd salcz in vnd laz daz
hindʾ tail pratn̄ für sich selb vnd den
kopp begeuss mit haissem smalcz oder ol
vnd spreng es mit melb vnd laz also
[323r] pachn̄ vnd daz tuch pegeuss albeg dar
mit haissem wein vnd daz sewd sich selb
also hastu gepachn̄ gesotn̄ vnd gepratn̄
visch von ainē visch vnd gib ein Salsen darczw

Übersetzung:

Dreierlei Essen aus einem Fisch

Willst du dreierlei Essen aus einem Fisch machen, wobei der aber Fisch ganz bleibt, dann nimm einen Hecht, schlag ein nasses Tuch über das Mittelstück und leg ihn auf den Bratrost. Salze ihn und lass das Schwanzstück für sich braten. Den Kopf aber begieße mit heißem Schmalz oder Öl und bestäube mit Mehl und lass ihn so backen; das Tuch begieße ständig mit heißem Wein, so dass der Mittelteil von selbst kocht. So hast du gebackenen, gekochten und gebratenen Fisch aus einem Fisch. Reiche dazu eine Salse.

Transkription:

Beatrix Koll

Zitierempfehlung:
Beatrix Koll (Transkription): "Dreÿ laÿr essē vō ain visch", in: M I 128 (15. Jhdt.), Nr. 19,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=drey%cc%88-lay%cc%88r-esse-vo-ain-visch (05.05.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Marlene Ernst.