Die düre Weixl Sultz. /

Aus: Dückher Kochbuch (1654), Nr. 062

Originalrezept:

Nimb dürre Weixl, thue es sauber außwaschen, / klaubs, sez Sie zue in ain höfen, d(a)s ain vtl: hölt, / leg .2. lot Haußenblater darzue, laß sieden ¼. / stunt. Seich sie durch ain tiechl, gieß die Supen / in ain bökh, laß sieden, wan d(a)s Sieden thuet, so / leg .3. vierling zugger darzue, ain quintl ganze / zimmet, vnd leg darzue zitronnen scheller, fämbe die // (27v) schönnen weixl, Klaub auß, vnd würfs in die / Sulz, laß ein sieden biß auf ain halbe, darnach / Seiche sie widerumb durch ein tiechel, vnd / nimb die weixl auf ain Schißl, gieß die Sulz / darauf, vnd wan Sie halben taill gestand(en) ist, so nimb eingemachte Weixl bey .30. die stingl / haben, sez sie in die Sulz, laß bestehen, vnd ströe / darauf ain zitronn(en) Khraut. /

Anmerkung:

In erster Linie handelt es sich bei Zitronenkraut um Zitronenmelisse. Daneben finden sich allerdings in den barocken Kochbüchern auch immer wieder Rezepte für eingemachtes Zitronenkraut. Dabei werden die Zitronen der Länge nach in dünne Streifen geschnitten und in Zuckersirup eingekocht. Die Zitronenstreifen werden dadurch glasig und vom Aussehen her sehr krautähnlich. Im Selbstversuch hat sich gezeigt, dass sich Amalfizitronen, deren Schalen besonders dick und gut genießbar sind, sehr gut zur Verarbeitung eignen.

Übersetzung:

Gelee von gedörrten Weichseln

Transkription:

Marlene Ernst

Zitierempfehlung:
Marlene Ernst (Transkription): "Die düre Weixl Sultz. /", in: Dückher Kochbuch (1654), Nr. 062,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=die-duere-weixl-sultz (19.05.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Marlene Ernst.