Der Vorderhaſe auf eine andere Art.

Aus: Die Hausköchin (1867), 08-11

Originalrezept:

Wenn der Haſe nicht ſehr alt iſt, ſo ſchneide den Vordertheil in zierliche Stücke, waſche ihn rein, gib ihn auf ein Reindel, dazu ein Stück Butter, eine kleingeſchnittene Zwiebel, kleingeſchnittenen friſchen Speck, ein bischen Thymianblätter, ein kleingeſchnittenes Lorbeerblatt, ſalze es, gieße daran einen Schöpflöffel voll Rindſuppe und laß es dünſten, bis die Zwiebel braun zu werden beginnt; nun gieße nur löffelweis Rindſuppe zu, daß es in kurzem Saft bleibe, und gib darein noch ein Stückchen friſche Butter. Wenn der Haſe genug weich gedünſtet iſt, ſo richte ihn im Safte an, um die Schüſſel mache einen Kranz von geröſteter geriebener Semmel, in der Mitte mache ein Häufchen von derſelben Semmel und trage es auf. Es iſt eine zierliche und ſchmackhafte Speiſe, und durch ſolche Abwechslung in der Zubereitung verhütet man das Übereſſen des Vorderhaſens, beſonders zur Zeit, wo der Haſe öfters aufgetragen wird; es koſtet die Köchin oder die Hausfrau etwas mehr Mühe, ſie hat aber die Freude, daß ſie ihre Gäſte immer mit Appetit ſpeiſen ſieht.

Transkription:

Julian Bernauer

Zitierempfehlung:
Julian Bernauer (Transkription): "Der Vorderhaſe auf eine andere Art.", in: Die Hausköchin (1867), 08-11,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=der-vorderhase-auf-eine-andere-art (06.05.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Julian Bernauer.


In folgendem Projekt erschlossen: ATCZ kulinarisch (2022)