Originalrezept:
Nimm die Ageres, wann sie schön groß, aber nicht zeitig seynd, je grüner, je besser*, richte es in ein neues Reinel, daß doch ausgesotten ist, gieß gar ein wenig Wasser daran, decke es zu, und setze es auf eine heisse Aschen, rühre sie bisweilen um, daß sie nicht anbrennen; wann sie lind genug seynd, treib es durch ein härenes Sieb, nimm dann so viel Zucker, als das Durchgetriebene ist, läutere ihn mit einem Wasser, aber nicht zu dick, richte es dann darein, und setze es auf das Feuer, laß fein gemach sieden, gib wohl Achtung, daß er nicht anbrennet, bis es die rechte Dicken hat, fülls in die Gläslein zum gebrauchen in das Ageres= Koch.
Anmerkung:
* Unter Ageres bzw. Agrest versteht man meist die unreifen Trauben, es werden aber auch manchmal Stachelbeeren als Agrest bezeichnet. In manchen Rezepten des 18. Jahrhunderts heißt es des Öfteren: „Nimm Stachelbeerlein oder unzeitige Trauben“, was darauf hindeutet, dass sie als gleichwertig betrachtet und verwendet wurden.
Transkription:
Andrea Sobieszek
Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Ageres= Sulzen.", in: Bewehrtes Koch-Buch (1759), N. 507,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=ageres-sulzen (05.12.2024).
Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.
In folgendem Projekt erschlossen: ATCZ kulinarisch (2022)