Zuckher Taig zumachen

Aus: Das Kochbuch der Ursulinen (1716), Torten Nr. 46

Originalrezept:

Nimb ein Viertumb* schen Clein gestossnen* / Zuckher, thue ihn in ein Merscher* von / Allabaster oder Marmel* thue daß / Weiß von halben Ayr*, vnnd ein habbn / Löfeluoll saubern Citeronen* oder / Lemoni* safft Darein, riehr* dises woll / vndereinander, biß der Zuckher wol beginegt / vnd dickh* zuwerdten: wan es nicht will / Vesst werden, so thue ein Wenig Rossen / Wasser Darunder, wan der Zuckh Vest worden. / ist, so stosß* ihn mit einem stessl*, biß er // ( Z-U II 023) Zu einem Taig würdt der wol Vesst ist, / mach Dortten* oder Pastötten Dauon, / du Kanst es auch von halb mehl vnd / halb Zuckher machen, auf die Weiß wie / Daß Vorige, so ist er Recht /

NB/: In diese obbeschribene taig* Kanst du / nach deinem Beliben schlangen machen / wieuil du wilst doch daß du ihm ein / Rechten furmb* gebest welches nicht / ihn truckh ercleren Kan, sondern ein / iedes selbst durch ein öffters / Exercitium erlehrnen würdt Man / Kan auch auß disen taigen* zway aller= / ley Rotten Krapfen*, wändl* machen / ich habe dem geneugten Lösser zu / einer vnder schidtlich. Außländtischen / Pastötten Gesezt. /

 

[Anm.: Die „Rotten Krapfen“ sind vermutlich rot eingefärbtes Gebäck. Der Begriff Krapfen hat vielerlei Bedeutungen, siehe Glossar. Mit „ geneugter Lösser“ wird der Leser direkt angesprochen.]

Übersetzung:

Zuckerteig

Transkription:

Barbara Morino

Zitierempfehlung:
Barbara Morino (Transkription): "Zuckher Taig zumachen", in: Das Kochbuch der Ursulinen (1716), Torten Nr. 46,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=zuckher-taig-zumachen (01.05.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Marlene Ernst.