[Wie man Butter ſalzen, kochen und aufhebenſoll, daß ſie nicht verderbe.] 2.

Aus: Die Hausköchin (1867), 24-03-2

Herkunftsbezeichnung(en): Bunzlauer Keramik

Originalrezept:

Ausgekocht wird die Butter entweder in einem großen Reindel oder Topf auf gleicher Kohlengluth, oder in einer großen Pfanne auf einer eiſernen Platte, was noch ſicherer iſt. Während die Butter zu kochen beginnt, nimmt man den ſich oben anſetzenden Schaum fleißig ab, wirft dann eine Hand voll feinen trockenen Mehles hinein, gibt aber Acht, daß ſie nicht überlaufe; fängt ſie an ſich zu heben, ſo rührt man oben mit dem Schaumlöffel und bläſt darein; läßt ſie ſich nicht mehr dämpfen und iſt ſie ſchon genug, ſo gießt man ſie ſammt dem Satz in einen Topf und läßt ſie eine Weile ſtehen, bis ſie ſich ſetzt, dann nimmt man den obern Schaum ab und gießt die reine Butter in das dazu beſtimmte Gefäß; den Satz aber hebt man zum weitern Gebrauche auf; man kann denſelben in Grünſpeiſen, als: Rüben, gelbe Rüben, Kraut u. dgl. verbrauchen. In einer wirthlichen Haushaltung darf man nichts wegwerfen, was noch auf irgend eine Art nützlich verwendet werden kann.
Zur Bewahrung der gekochten Butter ſind am beſten, ſchon der Reinheit wegen, die ſteinernen ſogenannten Bunzeltöpfe. Wenn das Gefäß voll iſt, ſo ſtecke man, ſolange noch die Butter nicht ganz fett iſt, einen runden hölzernen Stab hinein, den man, wenn ſtarke Fröſte beginnen, herausziehen kann; ſolche Gefäße zerreißt der Froſt nicht.

Transkription:

Julian Bernauer

Zitierempfehlung:
Julian Bernauer (Transkription): "[Wie man Butter ſalzen, kochen und aufhebenſoll, daß ſie nicht verderbe.] 2.", in: Die Hausköchin (1867), 24-03-2,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=wie-man-butter-salzen-kochen-und-aufhebensoll-dass-sie-nicht-verderbe-2 (17.05.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Julian Bernauer.


In folgendem Projekt erschlossen: ATCZ kulinarisch (2022)